Allein durch die Marktkapitalisierung hat Nvidia bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass der Konzern durchaus in der Lage ist, die Börsen weltweit zu bewegen. Nun werde entweder die Rally nach der Korrektur Anfang August fortgesetzt oder die Enttäuschung breche sich Bahn, erklären Analysten. Einen Mittelweg zwischen «himmelhoch-jauchzend» und «zu Tode betrübt» dürfte es kaum geben. Vor dem Hintergrund der anstehenden Leitzinssenkungen durch die Notenbanken stelle sich aber durchaus die Frage, ab welchem Niveau Anleger bei einer Korrektur direkt wieder zugreifen würden.
Der Leitindex SMI notiert gegen 10.50 Uhr um 0,51 Prozent höher bei 12'359,19 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steht mit 0,54 Prozent auf 2004,56 Punkten im Plus. Der breiter gefasste SPI rückt um 0,46 Prozent vor auf 16'391,67 Zähler. 23 der 30 SLI-Werte legen zu, sechs geben nach und Swatch sind unverändert.
Die Führung im SMI übernehmen die Aktien von Givaudan (+2,9 Prozent). Der Aromen- und Riechstoffhersteller hält seinen jährlichen Investorentag ab. Derweil stehen Novartis (+0,5 Prozent) nach positiven Studiendaten zum Cholesterin-Senker Leqvio im Plus, auch Konkurrent Roche (GS +0,5 Prozent) legen mittlerweile zu.
Am anderen Ende setzen Sonova (-1,3 Prozent) nach dem gestrigen Kapitalmarkttag weiter zurück. JPMorgan hat im Anschluss an die Veranstaltung, die am Markt wenig Begeisterung auslöste, nun das Kursziel für den Hörgerätehersteller gesenkt und seine Bedenken über eine Wachstumsverlangsamung des Gesamtmarktes geäussert.
Beim Halbleiter-Ausrüster VAT (+1,2 Prozent) positionieren sich bereits einige Anleger für die Nvidia-Zahlen. Ebenfalls im Blick stehen damit Comet (+2,0 Prozent) oder Inficon (+0,7 Prozent).
Deutlich mehr Bewegung gibt es in der zweiten Reihe. Hier sacken Hochdorf (-32,3 Prozent) weiter ab. Am Vortag hatte die in der Krise steckende Gruppe den Verkauf ihren operativen Geschäfts angekündigt und ist in Nachlassstundung gegangen.
Unter Druck stehen auch die Aktien von Stadler Rail (-5,1 Prozent) nach durchwachsenen Halbjahreszahlen. Der Zughersteller hat mit seinen Halbjahreszahlen die Erwartungen von Analysten für den Betriebsgewinn und die operative Marge weit verfehlt.
Allreal (+0,4 Prozent) sind nach in etwa wie erwartet ausgefallenen Zahlen leicht im Plus. Für Titel der R&S Group geht es um deutlichere 3,1 Prozent aufwärts. Die Beteiligungsgesellschaft Veraison hat ihre ganzen Anteile am Trafohersteller an langfristige Investoren in der Schweiz und im Ausland verkauft.
Derweil gehen auch beim Flughafen Zürich (-2,4 Prozent) die Kursverluste weiter. Nach enttäuschenden Halbjahreszahlen am Dienstag kappte nun Barclays die Einstufung auf «Equal Weight».
Ganz anders sieht die Kursentwicklung der vergangenen zwei Tage bei Addex aus. Nach Plus 28 Prozent am Vortag stehen nun erneut Gewinne von 22,2 Prozent auf der Uhr. Das Biotechunternehmen hatte sich mit seinem Forschungspartner Indivior Plc über die weiteren Pläne innerhalb des gemeinsamen Forschungsprogramms GABAB PAM geeinigt. Allerdings sind die Titel seit längerem ein «Penny-Stock» und nur noch knapp 10 Rappen wert.
dm/tv
(AWP)