Das «Fed Watch Tool» der Optionsbörse CME zeigt mittlerweile eine Wahrscheinlichkeit von fast 70 Prozent für eine Zinssenkung in den USA gleich um 50 Basispunkte an. Der Meinungsumschwung am Markt erfolgte somit horrend schnell, denn zu Beginn der Vorwoche hatte noch eine haushohe Mehrheit einen Zinsschritt um lediglich 25 Basispunkte für wahrscheinlicher gehalten. Bei einem solch positiven Impuls aus Nordamerika halten es Börsianer für gut möglich, dass der SMI sich langfristig über der psychologisch wichtigen Marke von 12'000 Punkten etablieren wird. Sollte es anders kommen, folge dann aber am Donnerstagmorgen wohl ein böses Erwachen. Abgesehen davon stehen am Berichtstag noch einige Wirtschaftsdaten an, in der Eurozone etwa die ZEW-Konjunkturerwartungen und in den USA Angaben zum Detailhandel und zur Industrieproduktion.

Der Schweizer Leitindex SMI gewinnt um 9.15 Uhr 0,57 Prozent auf 12'073,99 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 0,58 Prozent auf 1965,69 und der breiter gefasste SPI um ebenfalls 0,58 Prozent auf 16'050,19 Zähler. Im SLI legen bis auf Swatch (-0,5 Prozent) alle Titel zu.

Am deutlichsten aufwärts geht es bei den Blue Chips mit Julius Bär (+2,9 Prozent auf 48,44 Fr.). Der Analyst von Keefe, Bruyette & Woods erhöht das Rating auf 'Outperform' und sieht das Kursziel bei 62 Franken.

Auch beim zweiten positiven Ausreisser im SLI ist ein Analystenkommentar der Grund für die Avancen. So erhöht Barclays das Rating für Lindt&Sprüngli (+2,2 Prozent) auf 'Overweight'. Dank besserer Kakaoernten in Westafrika gehe er davon aus, dass die Preise für den Rohstoff weiter sinken, schreibt der zuständige Analyst. Am breiten Markt hilft der gleiche Analyst mit dieser Aussage und einer entsprechenden Rating-Aufstufung auch den Barry-Callebaut-Papieren (+5,6 Prozent)

Eine Stütze für den Gesamtmarkt sind aber auch drei Schwergewichte Roche (+0,7 Prozent), Novartis (+0,6 Prozent) und Nestlé (+0,5 Prozent).

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(AWP)