Am Vortag hatten stärker als erwartet gestiegene Produzentenpreise und solide Daten vom US-Arbeitsmarkt die Stimmung eingetrübt. Ausserdem dämpfte US-Notenbankchef Jerome Powell die Zinssenkungserwartungen. Demnach hat es das Fed in Sachen Zinssenkungen nicht eilig. Nun wird eine Zinssenkung im Dezember nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent erwartet. Vor einem Monat waren es noch rund 80 Prozent. Damit könnten auch die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturzahlen für Kursbewegungen sorgen.

Der Leitindex SMI notiert um 09.20 Uhr um 1,21 Prozent tiefer mit 11'640,64 Punkten. Damit steuert der hiesige Aktienmarkt auf die vierte Verlustwoche in einer Reihe zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,03 Prozent auf 1917,22 und der breit gefasste SPI um 0,99 Prozent auf 15'526,79 Zähler. Von den 30 SLI-Werten stehen 24 im Minus und vier im Plus.

Im Fokus stehen Sunrise. Der zweitgrösste Schweizer Telekomkonzern kehrt nach der Abspaltung des britisch-amerikanischen Mutterkonzerns Liberty Global nach einer vierjährigen Abwesenheit an die Schweizer Börse SIX zurück. Nach einem Eröffnungskurs bei 44,75 sank er leicht und pendelte sich dann knapp unter dem Eröffnungskurs ein. Am Donnerstag hatten die Sunrise-ADS an der US-Technologiebörse Nasdaq um 6,2 Prozent auf 48,00 Dollar zugelegt. Dies ist einer der grössten Börsengänge 2024 weltweit.

Bei den Bluechips büssten Lonza (-3,8 Prozent) am meisten an Wert ein. Dahinter folgen mit Roche GS (-3,3 Prozent), Givaudan (-1,5 Prozent) und Novartis (-1,5 Prozent) weitere defensive Titel. Auch Technologie- und Wachstumswerte wie VAT, Sonova und Straumann büssen bis zu 1,4 Prozent ein.

Swiss Life (-2,5 Prozent), die am Vortag nach Zahlenvorlage nachgegeben hatte, verlieren erneut an Wert.

Auf der anderen Seite legen Swatch (+0,8 Prozent), Adecco (+0,8 Prozent) sowie Swiss Re (+0,3 Prozent) leicht zu.

Auf den hinteren Rängen stechen Swiss Steel (-1,4 Prozent) heraus. Nach einem festeren Start sind die Aktien nun ins Minus gerutscht. Der in Schwierigkeiten stehende Stahlhersteller will rund 800 Stellen abbauen.

pre/tv

(AWP)