Die USA verhängen ab dem morgigen Dienstag auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada 25 Prozent Zölle, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden ebenfalls zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte die nächste sein. Dies sagte Präsident Donald Trump auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde. Dies dürfte auch die Schweizer Industrie tangieren, liefert sie doch einen Grossteil ihrer Waren in die EU. Die Folgen der höheren Zölle dürften höhere Preise sein, was wiederum höhere Inflation bedeutet. Damit könnten Zinssenkungen vom Tisch sein, sagt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Der Leitindex SMI gibt um 09.15 Uhr um 1,30 Prozent nach auf 12'433,19 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und deren Gewichtung gekappt ist, verliert 1,62 Prozent auf 2048,95 und der breite SPI um 1,36 Prozent auf 16'513,71 Zähler. Im SLI geben 29 Titel nach und einer (Swisscom (+0,1 Prozent) sind höher.
Im Fokus steht die Bank Julius Bär (-6,7 Prozent). Ihre Aktien haben damit einen Teil der Anfangsverluste von 10 Prozent aufholen können. Der Vermögensverwalter hat den Gewinn 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres wegen des Signa-Debakels wieder deutlich gesteigert. Ein Marktbeobachter erklärt sich das vergleichsweise starke Minus neben dem «Trump-Effekt» unter anderem mit Gewinnmitnahmen und der Absage an einen neuen Aktienrückkauf.
UBS (-2,0 Prozent) stehen am Tag vor Bilanzvorlage ebenfalls im Minus.
Unter Druck stehen die Technologiewerte. Neben Logitech (-4,1 Prozent) werden auch für VAT (-2,6 Prozent) und AMS Osram (-5,9 Prozent) klar tiefere Kurse bezahlt. Die Aktien von Sandoz (-5,0 Prozent) sind ebenfalls stark unter Druck. Hier dürfte sich neben Gewinnmitnahmen nach dem fulminanten Jahresstart die Ratingsenkung (auf «Neutral von Buy») durch die UBS negativ bemerkbar machen.
Dagegen schlagen sich die Aktien der als defensiv geltenden Unternehmen Swisscom, Roche (-0,1 Prozent), Lindt & Sprüngli (PS -0,4 Prozent), Lonza, Nestlé (je -0,9 Prozent) und Novartis (-1,0 Prozent) vergleichsweise gut.
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(AWP)