Entsprechend sind nun sichere Häfen wie Gold weniger gefragt und Anleger griffen auch wieder bei Aktien zu. Nun richtet sich der Blick aber bereits auf die nach US-Börsenschluss anstehenden Zahlen des Chip-Giganten Nvidia. Allein durch die hohe Marktkapitalisierung des Unternehmens wird dem Ereignis durchaus grosse Bedeutung beigemessen, die einem Händler zufolge fast mit der Spannung rund um die Zinssenkungen der US-Notenbank vergleichbar sei. «Und mittlerweile sind die Investoren nicht mehr so einfach zufrieden zu stellen - da müssen die Zahlen schon deutlich die Erwartungen schlagen», so der Tenor.
Der Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 0,62 Prozent höher bei 11'612,68 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt um 0,74 Prozent zu auf 1916,24 Zähler und der breit gefasste SPI verzeichnet ein Plus von 0,61 Prozent auf 15'469,12 Zählern. Von den 30 SLI-Werten stehen 25 im Plus, fünf liegen im Minus.
Weit vorne sind Holcim (+2,6 Prozent) nach positiven Analystenkommentaren zu finden. So erhöhte JPMorgan bei höherem Ziel die Einstufung auf «Overweight» und auch Julius Bär und Deutsche Bank zogen ihre Kursziele nach oben. Sowohl Konjunkturprogramme in den USA als auch ein robuster europäischer Markt biete für den ganzen Sektor Rückenwind. Holcim biete zudem noch starke operative Margen.
Nach ihren Verlusten der vergangenen Tage sind auch Julius Bär (+3,0 Prozent) wieder vorne im Tableau zu finden, Sonova (+1,3 Prozent) erholen sich etwas von ihrem Kursrutsch nach den Halbjahreszahlen am Dienstag.
Derweil sind SGS (+0,9 Prozent) am Kapitalmarkt-Tag gefragt. Der Warenprüfkonzern hat seine mittelfristigen Ziele bestätigt und rechnet mit weiteren Kosteneinsparungen. Analysten zeigen sich entsprechend wenig überrascht, heben die zusätzlichen Einsparungen aber positiv hervor.
Nur leicht im Plus sind Nestlé (+0,3 Prozent) am Tag nach dem Investorentag. Sie machen damit immerhin einen Teil der Verluste von 1,9 Prozent vom Dienstag wieder wett. Der Konzern habe zwar nicht so richtig überzeugt, meinen Händler. Immerhin habe nun aber ein komplettes Reset der Erwartungen stattgefunden - womit der Boden für eine positive Entwicklung der Aktie gesät sein könnte.
Auch die anderen beiden Schwergewichte, Roche und Novartis, notieren nur leicht höher.
Fast schwächster Blue Chip sind derweil die Titel von VAT (-0,7 Prozent). Offenbar treten Anleger beim Halbleiterzulieferer vor den Nvidia-Zahlen lieber an die Seitenlinie. Derweil halten sich Inficon (+0,9 Prozent) im Plus, Comet (-0,4 Prozent) geben leicht nach.
Im Minus sind im SLI ausserdem noch Swatch, Kühne+Nagel, Givaudan und Alcon, wobei sich aber die Verluste in Grenzen halten.
Am breiten Markt verfehlten EFG International (+0,mit ihren Kundengeldern nach zehn Monaten zwar die Erwartungen, der CEO stellte aber ein Ergebnis 2024 über dem Rekord-Vorjahr in Aussicht.
Bei Dormakaba (+2,2 Prozent) kommen Aussagen vom Investorentag offenbar gut an. Der Schliesstechnikkonzern ist mit seiner Transformation offenbar auf Kurs und der Fokus könne sich nun schrittweise auf Wachstum richten.
Die Titel von Avolta (+2,2 Prozent auf Franken) profitieren von positiven Analystenkommentaren. So spricht Berenberg für die Titel in einer Ersteinschätzung eine Kaufempfehlung aus. JPMorgan kürzt zwar das Kursziel auf 50 von 60 Franken, zählt die Papiere aber unverändert zu seinen Favoriten im Sektor.
Im Mittelfeld rangieren Baloise (+0,2 Prozent) nach einem Zwischenbericht. Neben dem Prämienvolumen gab der Versicherer auch weitere Einzelheiten zu seiner Refokussierungs-Strategie und zu den Barmittelzuflüssen im laufenden Jahr bekannt.
dm/rw
(AWP)