Unter Anlegern wurden einmal mehr Inflations- und in der Folge auch Zinssorgen für die Zeit nach der Amtsrückkehr von Trump geschürt. Eine mit der Zeit nachlassende Erholung beim Schwergewicht Nvidia , das mittlerweile in allen drei bedeutenden Indizes gelistet ist, konnte dem Abwärtssog nur anfangs etwas entgegenwirken.
Der Dow Jones Industrial gab am Ende der ersten Handelsstunde mit minus 0,37 Prozent auf 42.371 Punkte am deutlichsten nach. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,26 Prozent auf 5894 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,19 Prozent auf 21.132 Punkte.
Anleger wurden angesichts der nachgebenden Kurse auch vorsichtiger vor einer feiertagsbedingten Handelspause. Am Donnerstag bleiben die US-Börsen anlässlich des Trauertages zu Ehren des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen.
Am Dienstag hatte vor allem der Nasdaq-Index deutlich unter guten Konjunkturdaten gelitten, die weitere Lockerungen der US-Geldpolitik weniger wahrscheinlich machten. Frische Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP für die Privatwirtschaft fielen zwar schwächer als erwartet aus, im Gegenzug erreichten jedoch die am Mittwoch vermeldeten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr.
Während Aktien nachgaben, kletterten die Anleiherenditen weiter. Für US-Papiere mit zehnjähriger Laufzeit lag sie erstmals seit April vergangenen Jahres wieder zeitweise über der Marke von 4,7 Prozent. Diese festverzinslichen Anlagen werden damit für Anleger zu einer immer attraktiveren Alternative.
Nvidia legten nach dem Vortags-Verlust von mehr als sechs Prozent zuletzt um ein halbes Prozent zu. Nach ermutigenden Aussagen des Konzernchefs Jensen Huang hatte es Gewinnmitnahmen gegeben, auf die Analysten aber entspannt reagierten. Bei Nvidia gebe es viele Aspekte, die für Investoren spannend blieben, schrieb Bernstein-Analyst Stacy Rasgon.
In der Rangliste der «Magnificent 7», also der sieben Tech-Riesen aus den USA, war die Kursentwicklung durchwachsen. Nvidia war gemeinsam mit Microsoft am positivsten unterwegs. Meta verlor ein Prozent. Von dem Social-Media-Konzern kam der Vorschlag, Inhalte von Ebay in den Facebook-Marktplatz zu integrieren, um damit Kartellforderungen der Europäischen Union nachzukommen. Dies hievte die Titel des Anzeigenportals um 12 Prozent nach oben.
Bei den Titeln des IT-Sicherheitsunternehmens Palo Alto Networks hielt der Abwärtstrend an. Sie fielen um mehr als vier Prozent auf das niedrigste Niveau seit Anfang Oktober. Die Deutsche Bank hatte ihr bisheriges Kaufvotum gestrichen. Experte Brad Zelnick rechnet nach dem starken Vorjahr 2025 mit einer relativ zur Softwarebranche schwächeren Entwicklung von Cybersicherheits-Titeln./tih/he
(AWP)