Die Wochenbilanz des Dow ist mit minus 1,3 Prozent negativ. In der vergangenen Woche hatte der Index in Reaktion auf den Wahlsieg Trumps noch um 4,6 Prozent zugelegt und drei Tage in Folge Höchstmarken erklommen. Seitdem ist die anfängliche Euphorie der Investoren einer skeptischeren Haltung gewichen.

Der breit gefasste S&P 500 verlor am Freitag 1,32 Prozent auf 5.870,62 Zähler. Der Nasdaq 100 büsste sogar 2,40 Prozent auf 20.394,13 Punkte ein, belastet von hohen Kurseinbussen in der Chip-Branche. Wie der Dow hatten der Nasdaq 100 und der S&P 500 am Montag Rekordstände erreicht und im weiteren Verlauf der Woche auf hohem Niveau konsolidiert.

Am US-Anleihemarkt stieg die Rendite zehnjähriger Papiere auf den höchsten Stand seit Mai. Die Aussichten auf weitere Zinssenkungen der Notenbank Fed trüben sich ein. «Trump verfolgt ein Programm, das auf Deregulierung, Steuersenkungen und protektionistische Massnahmen setzt. Viele der geplanten Massnahmen bergen ein erhebliches inflationäres Potenzial», schrieb Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management.

Kursverluste gab es vor allem in der Chip-Branche. Hier drückten verhaltene Prognosen von Applied Materials auf die Stimmung. Das Unternehmen zählt zu den grössten Ausrüstern der Halbleiterproduzenten. Die Aktien büssten 9,2 Prozent ein und zogen andere Branchengrössen mit nach unter. So verloren AMD , ARM , Lam Research und KLA zwischen 2,8 und 6.3 Prozent.

Unter Druck gerieten auch die Papiere von Impfstoffherstellern. Sie reagierten mit teils deutlichen Kursverlusten auf die Nominierung des Impfskeptikers Robert F. Kennedy Jr. als US-Gesundheitsminister in der künftigen Regierung von Donald Trump. Biontech , Moderna und Pfizer verloren 3,7 bis 7,3 Prozent.

Die Aktien von Halozyme Therapeutics brachen um mehr als 15 Prozent ein. Die US-Biotechfirma will den deutschen Wirkstoffentwickler Evotec kaufen. Der gebotene Preis bewertet das Unternehmen mit zwei Milliarden Euro.

Im New Yorker Devisenhandel stabilisierte sich der Euro nach einer verlustreichen Woche mit zuletzt 1,0527 US-Dollar auf niedrigem Niveau. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0583 (Donnerstag: 1,0533) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9449 (0,9493) Euro gekostet.

Am US-Anleihemarkt erreichte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen vorübergehend den höchsten Stand seit Mai. Zum Handelsschluss zeigte sich der Markt jedoch kaum bewegt, die Rendite belief sich auf 4,43 Prozent. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) lag kaum verändert bei 109,47 Punkten./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa.AFX ---

(AWP)