Eine robuste US-Wirtschaft und eine hartnäckigere Inflation als erwartet sorgen seit Wochen für steigende Zinsen. Weil die Aktienbörsen gegenwärtig aber vor allem von den Erwartungen der Investoren an Zinssenkungen getrieben werden, belasten steigende US-Renditen die Aktienkurse oder bremsen sie zumindest. Am Dienstag hatte die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere mit 4,7 Prozent den höchsten Stand seit November 2023 erreicht.
Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,57 Prozent auf 17 394,31 Punkte weiter nach. Die Nasdaq war in der monatelangen Börsen-Rally das Zugpferd und büsst diese Position nun immer mehr ein. Die Kursverluste in der Chip-Branche vom Vortag weiteten sich aus. NXP Semiconductors , Applied Materials und Micron verloren an Boden.
Unter den Einzelaktien fielen Tesla mit einem Minus von 3,6 Prozent auf. Sie rutschten auf den tiefsten Stand seit Anfang 2023. Die Deutsche Bank hatte die Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen und sieht nun rund 20 Prozent Abwärtspotenzial für den Kurs.
Gesucht waren die Aktien von Krankenversicherern. Elevance Health stiegen um 3,2 Prozent, nachdem das Unternehmen die Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht hatte. Das trieb den Kurs des Dow-Schwergewichts Unitedhealth um 3 Prozent an.
Bei der Investmentgesellschaft Blackstone blieb im ersten Quartal der Mittelzufluss hinter den Erwartungen zurück. Die Aktien verloren 2,3 Prozent.
Aktien von Jetblue stiegen angetrieben von einem positiven Kommentar der Investmentbank JPMorgan um 4,1 Prozent. Die Ziele der Fluggesellschaft für das zweite Quartal dürften die Erwartungen am Markt übertreffen, so Analyst Jamie Baker. Alaska Air gewannen beflügelt von einer optimistischen Gewinnprognose für das zweite Quartal 4 Prozent.
Nach einer Erholung am Vortag nahmen die US-Anleihen am Donnerstag den Abwärtstrend wieder auf. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) verlor 0,30 Prozent auf 107,83 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg entsprechend auf 4,64 Prozent.
Am Devisenmarkt lasteten solide Konjunkturdaten aus den USA auf dem Euro. Dieser notierte im späten New Yorker Handel auf 1,0644 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0679 (Mittwoch: 1,0638) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9364 (0,9400) Euro gekostet./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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