Im Späthandel liess der Schwung allerdings wieder etwas nach. Der Dow Jones Industrial brachte ein Plus von 1,18 Prozent auf 42.840,26 Punkte über die Ziellinie. Er erholte sich damit von seinem Rücksetzer bis hinunter auf das Niveau vor dem Wahlsieg von Donald Trump. Die Wochenbilanz bleibt aber mit 2,3 Prozent Minus klar negativ. Am Vortag erst hatte der Dow eine historisch lange Verlustserie mit einem knappen Plus beendet.

Der S&P 500 , der den breiten Markt abbildet, legte am Ende 1,09 Prozent auf 5.930,85 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 , der im frühen Handel noch fast ein Prozent verlor, konnte dies ummünzen in einen Anstieg um 0,85 Prozent auf 21.289,15 Punkte. Wie der Dow hat er im Wochenverlauf 2,3 Prozent eingebüsst.

Etwas Entlastung, was die neuen Zinssorgen der Anleger betrifft, brachte eine von der Fed bevorzugte Kennzahl zur Preisentwicklung. Der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben stieg um 2,4 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat und damit etwas weniger deutlich als von Volkswirten erwartet. Die NordLB schrieb in einem Kommentar, die Märkte hätten diese Zahlen mit einem gewissen Wohlwollen aufgenommen.

Ein möglicher «Shutdown» in den USA trübte das Börsenbild am Freitag nicht. Zwar droht dieser bald die Regierungsgeschäfte teilweise lahmzulegen, nachdem im Repräsentantenhaus ein neuer Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt scheiterte. «Mittlerweile steht das Thema halbjährlich auf der Agenda und die Börse hat sich daran gewöhnt», relativierten am Freitag die Experten von Index-Radar die Bedeutung.

Die Aktien der grossen Technologieriesen Microsoft , Amazon und Apple standen im Dow anfangs weit oben auf der Verliererliste, zuletzt lag von ihnen aber nur noch Microsoft knapp unter der Gewinnschwelle. Im Kreise der «Magnificent 7» waren auch Alphabet und Nvidia ins Plus gedreht. Die Titel des Anlegerfavoriten im Bereich Künstliche Intelligenz, Nvidia, setzten mit 3,1 Prozent Plus ihre Erholung fort.

Ein Verlierer im Dow blieben die Nike-Aktien , auch wenn sie ihren Abschlag deutlich auf 0,2 Prozent reduzierten. Der Sportartikelhersteller hatte ordentliche Quartalszahlen vorgelegt, Anleger reagierten aber etwas verstimmt auf Aussagen zur weiteren kurzfristigen Geschäftsentwicklung unter dem neuen Konzernlenker Elliott Hill.

Der Stahlkonzern US Steel warnte davor, dass sein Gewinn im vierten Quartal niedriger ausfallen werde als erwartet. Dies drückte die Aktien mit fünf Prozent ins Minus. Beim Logistikkonzern Fedex taten sich die Anleger schwer damit, die vermeldete Abspaltung des Frachtgeschäfts einzuordnen. Die Aktien gingen wenig verändert aus dem Handel.

Die Titel des Pharmakonzerns Eli Lilly profitierten mit 1,4 Prozent Plus letztlich moderat von einem Rückschlag, den der dänische Konkurrent Novo Nordisk mit einem Abnehmmittel hinnehmen musste. Die Novo-Papiere brachen ein wegen enttäuschender Studienergebnisse zum Adipositas-Mittel Cagrisema. Dieses führt den Daten zufolge zu weniger Gewichtsabnahme als erhofft.

Im Nebenwertebereich schnellten die Aktien von Clearwater Paper um 22,5 Prozent hoch wegen Übernahmespekulationen. Den Anstoss dazu gab ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Darin hiess es unter Berufung auf Kreise, der brasilianische Konzern Suzano erwäge eine Offerte für den Papier- und Kartonhersteller.

Am Devisenmarkt fiel auch der Euro mit einer Erholung auf. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt im New Yorker Handel 1,0429 US-Dollar. Stunden zuvor hatte der Euro mit 1,0343 Dollar noch fast einen Cent tiefer gestanden und sein niedrigstes Niveau seit fast einem Monat erreicht./tih/men

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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