Die wichtigsten Indizes zeigten sich im frühen Handel richtungslos. Sie pendelten mit wenig Veränderung zwischen leichten Verlusten und leichten Gewinnen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab zuletzt um 0,15 Prozent auf 38 738,87 Punkte nach. Mit einem mageren Plus von nicht ganz drei Prozent seit Jahresbeginn läuft der bekannteste Wall-Street-Index den anderen zwei wichtigen Indizes deutlich hinterher.
Der S&P 500 sank zu Wochenbeginn um 0,04 Prozent auf 5344,79 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,08 Prozent auf 19 015,50 Zähler stieg. Beide haben seit Anfang 2024 einen inzwischen prozentual zweistelligen Jahresgewinn eingeheimst. Der marktbreite S&P ist seither um 12 Prozent gestiegen, der technologielastige Auswahlindex der Nasdaq um 13 Prozent.
Am Freitag hatte ein robuster Arbeitsmarktbericht «alle Erwartungen übertroffen», wie die Experten der Bank ING schrieben. Baldige Zinssenkungen sind damit kaum zu erwarten, doch diese galten länger schon als nahezu ausgeschlossen. Immerhin aber bedeutet das auch eine gut laufende Wirtschaft. Am Mittwoch rücken damit zugleich die Inflationsdaten wieder einmal in den Fokus. Diese Daten, und auch die US-Notenbanker ein paar Stunden später, könnten Hinweise liefern, wann die Fed ihre geldpolitische Wende einläutet.
Im Dow war die Aktie von Walmart über weite Strecken der Favorit. Zuletzt ging es um 0,8 Prozent nach oben. Die US-Bank JPMorgan hatte die Aktie des Handelsriesen von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel von 66 auf 81 US-Dollar angehoben. In einem schwachen Konsumumfeld habe Walmart mit Blick auf Umsatz und Ergebnis sowohl defensive als auch offensive Qualitäten, hiess es.
Unterdessen zählten AMD mit minus 2,4 Prozent zu den Schlusslichtern im Nasdaq 100 und litten unter einer Abstufung durch Morgan Stanley auf «Equal-weight». Die Fantasie der Anleger für das Geschäft des Chipherstellers mit Künstlicher Intelligenz (KI) sei zu gross und die Aktie im Vergleich zu Nvidia und Broadcom zu teuer, lautete die Begründung dieser US-Bank.
Die Anteile von Southwest Airlines profitierten mit plus 6,9 Prozent vom Einstieg des aktivitischen Investors Paul Singer. Er sicherte sich mit seinem Hedgefonds Elliott Investment eine Beteiligung an der Fluggesellschaft im Wert von knapp 2 Milliarden Dollar. Singer wird damit auf Anhieb einer der grössten Anteilseigner und strebt einen Einfluss auf die Unternehmensführung an. Zuvor hatte das «Wall Street Journal» darüber berichtet. Die Southwest-Aktie hatte in den vergangenen fünf Jahren 45 Prozent an Wert verloren. Bei Konkurrent Delta steht dagegen «nur» ein Minus von 8,4 Prozent zu Buche. Der S&P 500 hat im selben Zeitraum um 86 Prozent zugelegt.
Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft KKR , des Informationssicherheits-Spezialisten Crowdstrike und des Webhosters GoDaddy legten angesichts ihrer am 24. Juni anstehenden Aufnahme in den S&P 500 um bis zu 9 Prozent zu. GoDaddy profitierte mit plus 1,5 Prozent zwar am geringsten, die Aktien erklommen zugleich aber ein Rekordhoch.
Nvidia zeigten sich am ersten Tag nach ihrem Aktiensplit im Verhältnis 1:10 zuletzt unverändert. Am vergangenen Mittwoch hatte der Börsenwert des Chipherstellers erstmals die Marke von 3 Billionen Dollar erreicht - als erst drittes US-Unternehmen nach Apple und Microsoft . Seitdem liefert sich das KI-Vorzeigeunternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den beiden etablierten Tech-Riesen als wertvollster US-Konzern.
Noch hat Microsoft die Nase vorn, während Apple Nvidia am Freitag knapp auf den zweiten Platz verwiesen hatte. Mit dem Aktiensplit will Nvidia die eigenen Papiere für Anleger erschwinglicher machen - angesichts der beispiellosen Rally der vergangenen Monate hatten diese zuletzt deutlich über 1000 Dollar gekostet.
Im späteren Handelsverlauf beginnt die hauseigene Entwicklerkonferenz von Apple. Laut Medienberichten soll neben Funktionen aus eigener Entwicklung auch KI-Technologie des ChatGPT-Erfinders OpenAI zum Einsatz kommen. Die Aktien zeigten sich mit minus 0,8 Prozent nicht beeindruckt./ck/men
(AWP)