Während der bekannteste Wall-Street-Index Dow rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss um 0,35 Prozent auf 38 575,43 Punkte nachgab, legten der S&P 500 und die überwiegend mit Technologiewerten bestückten Nasdaq-Börsen zu. Direkt zum Handelsstart hatten sie erneut Bestmarken erreicht.

Der marktbreite S&P gab dann jedoch seine Gewinne ab und trat zuletzt mit 0,03 Prozent auf 5422,73 Zählern auf der Stelle. Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,39 Prozent auf 19 540,75 Zähler zu. Der Halbleiterhersteller Broadcom sorgte mit seinen Zahlen und Zielen für gute Stimmung. Neue Rekordhöhen erreichten zudem die Aktien von Nvidia , Apple und die der Google -Mutter Alphabet .

Dank einer starken Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr und einem angekündigten Aktiensplit im Verhältnis 1:10 sprang die Broadcom-Aktie in der Spitze um 16 Prozent auf über 1700 US-Dollar. Zuletzt ging es um 12 Prozent nach oben. Damit setzte sie ihre Rekordjagd fort und hat im bisherigen Jahresverlauf bereits um mehr als die Hälfte zugelegt. Broadcom gilt als wichtiger Zulieferer von Apple. Das Unternehmen produziert zudem Komponenten, die in Computern und Netzwerken verwendet werden, darunter auch solche für Rechenzentren - und profitiert so vom Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI).

Zahlreiche Analysten reagierten prompt, indem sie ihre Kaufempfehlungen bekräftigten und ihre Kursziele anhoben; am deutlichsten etwa die von JPMorgan und Barclays. Sie sehen die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten bei satten 2000 Dollar. Im Sog von Broadcom legte auch die Aktie von Nvidia zu und erreichte mit zuletzt plus 2,9 Prozent ein nächstes Rekordhoch. Zudem wurden auch Arista Networks und Super Micro Computer mit nach oben gezogen. Letztgenannte Aktie sprang sogar um 12,5 Prozent nach oben.

Tesla stiegen um 3,8 Prozent. Der Elektroautobauer will nach Börsenschluss auf der Hauptversammlung erneut über ein milliardenschweres Aktienpaket für Konzerngründer und -chef Elon Musk abstimmen. Der Vergütungsplan war bereits 2018 mit einer grossen Mehrheit der Anteilseigner gebilligt worden, doch eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware kippte ihn im Januar nach einer Anlegerklage.

Musk ist jedoch optimistisch, dass die Abstimmung zu seinen Gunsten ausgehen wird. Unter anderem stützte ihn der Investmentfondsmanager Ron Baron, der Gründer von Baron Capital und langjähriger Tesla-Investor, in einem offenen Brief. Ohne Musk, so schrieb er, gäbe es kein Tesla und die Abstimmung könnte zudem darüber entscheiden, ob der Tesla-Gründer im Unternehmen bleibe oder nicht./ck/men

(AWP)