Der Leitindex Dow Jones Industrial , der gleich zu Beginn erneut ein Rekordhoch erreicht hatte, trat mit 41.623,43 Punkten auf der Stelle. Für den marktbreiten S&P 500 ging es nur um 0,01 Prozent auf 5.633,57 Punkte hoch - er hatte davor ebenfalls eine Bestmarke aufgestellt. Der schon vortags schwächelnde, technologielastige Nasdaq 100 stagnierte bei 19.423,58 Zählern

Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch gehen die Anleger aber weiter von einer deutlichen Leitzinssenkung aus. Daran änderten auch überwiegend starke heimische Konjunkturdaten nichts. Dessen ungeachtet wies das «Fed Watch Tool» der Optionsbörse CME zuletzt eine Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent aus, dass die Fed ihre geldpolitische Wende mit einem grossen Zinssenkungsschritt von 0,5 Prozentpunkten einleiten wird. Der Wert liegt über dem Vortagsniveau - vor einer Woche betrug er lediglich 34 Prozent und vor einem Monat 25 Prozent.

Als Grund für die Erwartung einer deutlichen Zinssenkung führte Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank die Abschwächung des US-Arbeitsmarktes an, die nach nunmehr zwei enttäuschenden Monatsberichten deutlicher werde. Auch ist die Inflation in den vergangenen Monaten tendenziell gefallen.

Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen ist indes skeptischer. Er verwies auf die entgegen den Erwartungen moderat gestiegenen Einzelhandelsumsätze. Nach dem soliden Start in das dritte Quartal habe sich die Konsumdynamik zwar verlangsamt. Seines Erachtens dienen die Zahlen insgesamt aber nicht zur Rechtfertigung eines grossen Lockerungsschrittes der Fed in dieser Woche.

Unter den Einzelwerten zogen am Dienstag die Aktien des erneuten Dow-Spitzenreiters Intel um weitere 2,8 Prozent an. Zu Wochenbeginn hatte der Halbleiterkonzern erst mit der Nachricht staatlicher Milliarden-Zuschüsse aus den USA gepunktet. Nach Börsenschluss kündigte er an, den Bau von Werken in Magdeburg sowie in Polen auf Eis zu legen. Die Projekte werden sich voraussichtlich um zwei Jahre verzögern. Zudem erweitert Intel die strategische Zusammenarbeit mit Amazons Cloud-Sparte AWS.

Für die Papiere von Microsoft ging es um 0,9 Prozent nach oben. Der Software-Konzern will eigene Aktien in Milliardenhöhe zurückkaufen und seinen Anlegern eine deutlich höhere Dividende auszahlen.

Bei Biontech konnten sich die Anleger nach einem guten Lauf über ein weiteres Kursplus von 1 Prozent freuen. Das Analysehaus Jefferies sprach eine Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Impfstoffherstellers aus und sieht im Antikörper BNT327 einen möglichen massiven Umsatztreiber. Experte Analyst Akash Tewari verwies auf ermutigende Studiendaten von Summit Therapeutics mit einem vergleichbaren Ansatz gegen Krebs. Biontech habe zudem genügend Barmittel, um parallel andere Wirkstoffkandidaten voranzutreiben. Vergangene Woche hatten die Biontech-Titel schon deutlich von hohen Erwartungen an neue Impfstoffe der Mainzer profitiert./gl/nas

(AWP)