Der Dow Jones Industrial legte rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss um 0,26 Prozent auf 44.535,93 Punkte zu. Am Freitag hatte der bekannteste Wall-Street-Index fast wieder ein Rekordniveau erreicht, bevor Neues zum Thema Zölle den Anlegern die Laune vermieste.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Dienstag 0,66 Prozent auf 6.034,24 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 erholte sich mit plus 1,13 Prozent auf 21.537,95 Zähler am deutlichsten, hatte in den zwei Handelstagen davor aber auch besonders kräftig nachgegeben.

Nach einem Schrecken zum Wochenauftakt reagierten die Anleger positiv darauf, dass sich die USA mit den Nachbarländern Mexiko und Kanada auf eine zunächst 30-tägige Aussetzung der Zölle geeinigt hat. Auch der Zollstreit mit China wurde mit einer gewissen Gelassenheit beurteilt, da am Markt auf eine Bereitschaft zu Verhandlungen und möglichen Kompromissen gesetzt wird.

So wurde China von den USA zwar mit hohen Zöllen belegt und die Führung in Peking kündigte daraufhin ihrerseits hohe Zölle auf US-Waren sowie Exportbeschränkungen für einige kritische Metalle an, die etwa für die US-Hightechindustrie wichtig sind. Doch zugleich wurde Chinas Entgegnung als «massvoll» bezeichnet und auch auf Trumps Bekunden verwiesen, mit der chinesischen Seite in Kürze sprechen zu wollen.

Papiere von in den USA gehandelten chinesischen Unternehmen wie Alibaba und Baidu legten nach jüngst teils deutlichen Verlusten wieder zu. Für den Online-Händler Alibaba ging es um 4,5 Prozent nach oben. Die Papiere des chinesischen Suchmaschinenbetreibers legten um 6,4 Prozent zu.

Die Aktien des US-Herstellers von Gentechnik-Geräten Illumina gaben hingegen um 6,0 Prozent nach. Die Anteile des Luxusmodeunternehmens Bekleidungskonzern PVH , dem die Marken Ralph Lauren oder Calvin Klein gehören, büssten 0,9 Prozent ein. China hat beide auf eine Liste «unzuverlässiger Unternehmen» gesetzt, wodurch ihnen Sanktionen drohen.

Bevor nach Börsenschluss die Google -Mutter Alphabet und AMD Zahlen vorlegen, gab es ausserdem neue Quartalsberichte zu verdauen. Das Softwareunternehmen Palantir begeisterte mit seiner Umsatzprognose für 2025. Besonders die hohe Nachfrage nach Software-Lösungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sorgt für Fantasie. Die Aktie sprang an der Spitze des Nasdaq 100 um knapp 23 Prozent hoch. Am Indexende büsste das Papier von Paypal 12 Prozent ein. Der Online-Bezahldienstleister enttäuschte mit einem im Jahresvergleich gesunkenen Quartalsgewinn.

Dass es dem Streamingdienstleister Spotify gelang, 2024 mehr Abonnenten an sich zu binden, schickte die Aktie mit 12 Prozent Kursplus auf ein Rekordhoch. Die Netflix -Aktie wurde von der positiven Stimmung zeitweise mitgezogen und übersprang dabei erstmals - um Aktiensplits bereinigt - die 1.000-Dollar-Marke. Zuletzt notierte sie mit plus 1,2 Prozent wieder etwas darunter.

Merck & Co enttäuschte mit seinem Umsatzziel, was der Pharmaaktie im Dow ein Minus von 10 Prozent einbrockte./ck/he

(AWP)