Nachdem der Dow zunächst erstmals in seiner Geschichte über 45.000 Punkte geklettert war, gab er im weiteren Handelsverlauf seine Gewinne fast komplett ab. Zuletzt legte er noch um 0,06 Prozent auf 44.886,69 Punkte zu. Seit Jahresanfang hat der bekannteste Index an der New Yorker Wall Street um etwas über 19 Prozent zugelegt.

Der S&P 500 sank zuletzt um 0,37 Prozent auf 5.999,33 Punkte und gab damit seine rekordhohen Gewinne vom Vortag wieder fast vollständig ab. Sein Jahresplus beträgt aktuell knapp 26 Prozent. Der Nasdaq 100 sank zuletzt um 1,21 Prozent auf 20.669,37 Zähler und hat einen Jahresgewinn von bislang fast 23 Prozent erzielt.

Dass vor allem grosse Tech-Werte unter Druck standen, zeigte sich nicht nur an der Nasdaq, sondern auch im Dow. Dort setzten Nvidia als Schlusslicht ihre Talfahrt fort und verloren weitere 3,4 Prozent. Seit ihrem jüngsten Rekordhoch bei knapp 153 US-Dollar vor rund einer Woche hat die Aktie des KI-Chipspezialisten nun bereits rund 13 Prozent eingebüsst und ist zurück auf dem Stand von Ende Oktober. SAP -Konkurrent Salesforce verloren an zweiter Stelle im Dow 3,2 Prozent.

Im Nasdaq 100 wurden die Aktien einiger Unternehmen nach vorgelegten Quartalszahlen und Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf verstärkt abgestossen. Teils gab es Enttäuschungen, teils waren die Papiere auch nur - etwa wie Nvidia oder Salesforce - bereits stark gelaufen.

Crowdstrike , Autodesk und Workday nahmen mit Verlusten zwischen 5,3 Prozent und 7,6 Prozent die letzten Plätze in dem überwiegend mit Technologie-Aktien bestückten Auswahlindex ein. Dass Autodesk trotz solider Ergebnisse und erhöhter Prognose mehr als 7 Prozent verloren, begründete Analyst Kash Rangan von Goldman Sachs mit der Kursentwicklung der Software-Aktie. In den vergangenen sechs Monaten habe diese um gut 50 Prozent zugelegt, während der Nasdaq zugleich um 13 Prozent gestiegen sei. Dagegen erscheine die kleine Aufstockung des Umsatzziels für das vierte Geschäftsquartal «relativ unbedeutend», konstatierte er.

Für HP und Dell ging es jeweils um etwa 13 Prozent abwärts. Anleger reagieren nervös darauf, dass die ersehnte Erholung des PC-Markts auf sich warten lässt. Dell-Finanzchefin Yvonne McGill erwähnte in einer Telefonkonferenz, dass der Erneuerungszyklus im PC-Bereich auf das kommende Jahr vertagt werde. Vom HP-Chef Enrique Lores hiess es, dass die Veröffentlichung der neuen Version von Microsoft 's Windows-Software die PC-Verkäufe an Firmenkunden nicht so stark angekurbelt habe wie bei vorherigen Veröffentlichungen.

Aber auch überzogene Ansprüche sind ein Thema. So konnte Dell laut dem UBS-Experten David Vogt zwar mit KI-Servern seine Umsatzschätzungen erreichen, sei aber hinter den «zu optimistischen Erwartungen» einiger Investoren zurückgeblieben.

Noch kräftiger ging es für Symbotic mit minus 38 Prozent abwärts. Das Automatisierungstechnologie-Unternehmen senkte sein Umsatzziel für das erste Geschäftsquartal und begründete das mit Buchhaltungsfehlern im Jahresabschluss. Die Papiere des Unternehmens, das 2021 über einen Spac (Mantelgesellschaft) an die Börse gebracht wurde, hat damit seit Jahresbeginn rund 55 Prozent eingebüsst./ck/he

(AWP)