Knapp zwei Stunden vor dem Börsenschluss gewann der Dow Jones 3,47 Prozent auf 43.687,45 Punkte. Der S&P 500 legte um 2,40 Prozent auf 5921,36 Punkte zu. Der Nasdaq 100 verbuchte einen Zuwachs von 2,53 Prozent auf 20.738,31 Zähler.
Weiter hoch laufende Kurse und damit auch eine Jahresendrally seien nach dem deutlichen Sieg Trumps und einer Mehrheit der Republikaner im Senat und möglicherweise Repräsentantenhaus ein denkbares Szenario, sagte ein Börsianer. Damit könne Trump durchregieren und Steuern senken, die Ölförderung ausweiten und das Einwanderungsrecht verschärfen.
Die US-Wirtschaftspolitik werde unter Trump protektionistischer ausgerichtet sein als unter seinem Vorgänger Joe Biden, kommentierte Anlagestratege Jan Viebig von der Bank Oddo BHF. Zudem stehe Trump wirtschaftspolitisch für Deregulierung und Steuersenkungen, dies dürfte der US-Wirtschaft Impulse verleihen. US-Aktien würden von Trumps Wirtschaftspolitik begünstigt.
Industriewerte legten unter diesem Szenario zu. Die Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar sprangen um knapp 9 Prozent hoch, jene des Ölkonzerns Chevron gewannen fast 3 Prozent. Aber auch Techwerte wie Amazon oder Nvidia kamen voran und erreichten Rekordkurse.
Der Trump-Sieg katapultierte am Mittwoch aber vor allem die Aktienkurse von US-Banken in die Höhe. Im Dow-Index kletterten Goldman Sachs und JPMorgan in Rekordhöhen. Goldman gewannen zuletzt fast 13 Prozent, bei JPMorgan belief sich das Plus auf über 11 Prozent. Bank-Aktien profitierten vor allem von der Aussicht auf eine lockerere Finanzmarktregulierung. Ausserdem könnten angesichts einer womöglich anziehenden Verschuldung die Zinsen steigen - auch dies wäre zum Nutzen von Banken.
Tesla sprangen um annähernd 15 Prozent hoch. Der Elektroautobauer kommt damit wieder näher an einen Börsenwert von einer Billion US-Dollar heran. Tesla-Gründer und -Chef Elon Musk stand im Wahlkampf eng an der Seite von Trump. Tesla dürfte laut Aktienexperte Andreas Lipkow indirekt über den politischen Einfluss Musks profitieren.
Trump Media & Technology Group (TMTG) schnellten anfangs um bis zu 35 Prozent in die Höhe, zuletzt blieb nur noch ein Plus von etwas mehr als 4 Prozent. Das von Trump gegründete Unternehmen dürfte «zukünftig als Sprachrohr des neuen US-Präsidenten positioniert werden und entsprechende Marketingaufmerksamkeit bekommen», wie Lipkow sagte. TMTG war letztlich das Ergebnis des Sturms von Trump-Anhängern auf das Kapitol im Januar 2021, in dem die Abstimmung des damaligen neuen US-Präsidenten Joe Biden ratifiziert wurde./ajx/he
(AWP)