Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,09 Prozent höher auf 34 185 Punkte. Der bekannteste Wall-Street-Index war tags zuvor das bereits siebte Mal in Folge gestiegen und hatte im Handelsverlauf den höchsten Stand seit fast sieben Wochen erreicht. Seit Beginn seiner Erholung hat er nun schon etwas mehr als fünf Prozent hinzugewonnen.

Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 wird prozentual unverändert bei 15 296 Punkten erwartet. Er inzwischen sogar eine Achttagesrally hinter sich. Nach zunächst positiv aufgenommener Aussagen der US-Notenbank Fed zur weiteren Zinsentwicklung hatte anschliessend ein sich abschwächender Arbeitsmarkt die Stimmung für Aktien angeheizt.

Stephen Innes, von SPI Asset Management, erklärt die Lage so: Die Monate August, September und Oktober seien gekennzeichnet gewesen durch gleichzeitige kräftige Verkäufe von Aktien und Anleihen. Nachdem viele anlageübergreifende Investoren anschliessend jedoch untergewichtet gewesen seien, habe dann die jüngste Rally eingesetzt. Der anschliessend starke Rückgang der langfristigen US-Renditen habe Aktien der starken Vorwoche verholfen. Richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen hätten zugleich die beste Woche gehabt seit der Verwerfungen rund um die Pleite der Silicon Valley Bank im März.

Unter den Einzelwerten dürfte sich der Blick vor allem auf Ebay oder auch WK Kellogg sowie Rivian, Under Armour und Davita richten. Hinzu kommt, dass Rockstar Games laut der Nachrichtenagentur Bloomberg angeblich plant, bereits in dieser Woche das nächste, schon heissersehnte Grand-Theft-Auto-Spiel anzukündigen. Bloomberg verweist dafür auf mit den Plänen vertraute Personen des Computerspiele-Entwicklers Take-Two Interactive Software, zu dem Rockstar Games gehört. Die Papiere von Take-Two sprangen daraufhin vorbörslich um knapp 10 Prozent hoch.

Die Online-Handelsplattform Ebay enttäuschte mit ihrer Umsatzprognose für das Weihnachtsgeschäft, was der Aktie vorbörslich einen Verlust von 8,5 Prozent einbrockte.

Tesla -Konkurrent Rivian dagegen erhöhte seine Produktionsprognose quer durch die Modellpalette für dieses Jahr. Zudem wird er seine Elektro-Lieferwagen künftig nicht mehr nur an Amazon , sondern auch an andere Interessenten verkaufen. Das brachte der Aktie ein vorbörsliches Plus von knapp 7 Prozent.

WK Kellogg, das jüngst ausgegliederte nordamerikanische Ceraliengeschäft von Kellanova, übertraf mit seinem Quartalsumsatz die Erwartungen. Zu verdanken war dies einer guten Nachfrage trotz höherer Preise. Die Aktie gewann vor dem Handelsstart 5,2 Prozent. Die FMC -Konkurrentin Davita hingegen hob nach einem starken Quartal die Gewinnprognose an. Das Papier der Dialysespezialistin stieg vorbörslich um 8 Prozent.

Durchwachsen waren die Neuigkeiten von Under Armour, denn der Sportartikelhersteller meldete ein starkes zweites Geschäftsquartal, senkte aber seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Für die Aktie ging es um 2 Prozent nach oben./ck/mis

(AWP)