Gespannt wird darauf gewartet, was Microsoft und Alphabet am Abend nach dem US-Börsenschluss an Zahlen präsentieren. Beide Aktien hatten zuletzt Rekordniveau erreicht und könnten mit einem höheren Start die nächste Bestmarke nachlegen. CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl erwartet von Microsoft einen Umsatzsprung um 16 Prozent. «Das wäre das höchste Wachstum seit zwei Jahren», so der Experte. Der Konzern machte zuletzt Schlagzeilen mit seiner Bewertung, die die Drei-Billionen-Dollar-Marke passiert hat.

Bereits bekannte Zahlenvorlagen von US-Unternehmen ergaben am Dienstag ein durchwachsenes Bild. Positives gab es vor allem vom Autobauer General Motors zu berichten, dessen Aktien vorbörslich um sieben Prozent anzogen und auch den Konkurrenten Ford ins Plus hievten. General Motors hat im vergangenen Quartal unerwartet gut verdient und geht in der Aussicht auch optimistisch in das neue Jahr, indem Chefin Mary Barra mit einer Steigerung des operativen Gewinns rechnet.

Ein verhalteneres Kursplus von gut einem Prozent gab es bei Pfizer . Nach dem Corona-Rekordjahr 2022 hat die gesunkene Nachfrage nach Covid-Medikamenten und -Impfstoffen dem US-Pharmakonzern einen Umsatz- und Gewinneinbruch eingebrockt. Laut dem JPMorgan-Analysten Chris Schott wurden umsatzseitig die Erwartungen erfüllt. Bereinigt um Sondereffekte wie milliardenschwere Wertberichtigungen auf Lagerbestände der Corona-Medikamente fiel das Ergebnis aber besser aus als von Analysten erwartet.

Schlecht waren dagegen die Reaktionen auf die Zahlen von United Parcel Service (UPS) : Die Aktien des DHL-Konkurrenten rutschten vorbörslich um fast sieben Prozent ab und belasteten damit auch die Titel von Fedex . Der US-Paketdienst hat 2023 auch sein mehrfach gesenktes Umsatzziel wegen niedrigerer Sendungsmengen verfehlt. Konzernchefin Carol Tomé geht nun mit geringeren Erwartungen ins neue Jahr als von Experten im Schnitt gedacht.

Wenn die US-Notenbank Fed am Mittwoch im späten US-Handel über ihren Leitzins entscheidet, warten Anleger vor allem gespannt auf Aussagen zu den bald erhofften Zinssenkungen. «Wir erwarten, dass die Wetten auf eine deutlich expansivere Geldpolitik übertrieben sind, da das Wachstum und der Arbeitsmarkt robust bleiben», kommentierte Birgit Henseler von der DZ Bank. Angesichts der robusten Konjunkturdynamik und der anhaltend hohen Inflationsraten könne sich die Fed mit der Zinswende Zeit lassen. Henseler rechnet mit dem ersten Zinsschritt erst im Juni./tih/jha/

(AWP)