Der Broker IG taxierte den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenbeginn 0,9 Prozent tiefer auf 44.210 Punkte. Den überwiegend mit Technologieaktien bestückten Nasdaq 100 sah IG 1,0 Prozent tiefer starten mit 21.468 Punkten.

Die gestiegene Inflationsrate im Januar sei eine Überraschung, hiess es seitens der Helaba. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 3,0 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Energie und Nahrungsmittel war im Januar ebenfalls höher als erwartet.

Die Verbraucherpreise, die als konjunktureller Höhepunkt der Woche galten, sind für Anleger von erheblicher Bedeutung, weil die US-Notenbank Fed aus ihnen Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Angestrebt wird eine Teuerung von zwei Prozent, was durch Trumps Zollpolitik wegen ihrer voraussichtlich inflationären Wirkung als zunehmend gefährdet angesehen wird.

Tags zuvor erst hatte Fed-Chef Jerome Powell die Beibehaltung der aktuellen Leitzinsen signalisiert. Die Märkte hoffen dagegen nach wie vor auf weitere Zinssenkungen in absehbarer Zeit. Doch «mit diesen Zahlen wird die US-Notenbank in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Die Zinssenkungserwartungen dürften weiter gedämpft werden», resümierten die Experten der Helaba.

An diesem Mittwoch wird Powell nochmals vor dem Kongress sprechen, wobei aber nicht erwartet wird, dass er direkt auf die Verbraucherpreise reagieren wird. Er dürfte wohl wie üblich sagen, dass die Fed die Daten genau im Auge behalten werde, «insbesondere da die inflationären Auswirkungen von Trumps Politik noch immer unbekannt sind», sagte ein Marktexperte.

Unter den Einzelwerten büssten Lyft vorbörslich 14 Prozent ein. Nachdem Uber bereits mit seinen Zahlen enttäuscht hatte, bereiteten die Zahlen des kleineren Fahrdienstleisters den Anlegern ebenfalls keine Freude. Vor allem die Prognose für die Buchungen im ersten Quartal kam nicht gut an.

Gilead Sciences unterdessen gewannen vorbörslich 4,4 Prozent, denn der Biopharmakonzern meldete ein starkes Quartal und gab zudem einen optimistischen Ausblick auf 2025, der noch etwas besser ausfiel, als Analysten erwartet hatten.

Avis Budget verloren vorbörslich 3,4 Prozent, nachdem der bereinigte operative Gewinn des Autovermieters im vierten Quartal deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Im Blick stehen auch kleinere Werte nach Zahlen: Der Branchenkollege von Carl Zeiss Meditec , Staar Surgical , enttäuschte mit seinen Quartalszahlen und begründete dies mit einer schwachen Nachfrage Chinas refraktiver Augenheilkunde. Die Aktie sackte vor dem Börsenstart um 37 Prozent ab. Upstart Holdings unterdessen gewannen 26 Prozent, denn die auf Künstliche Intelligenz ausgerichtete Kreditplattform meldete ein starkes Quartal.

Tesla legten nach fünf schwächeren Handelstagen in Folge vorbörslich um 2,0 Prozent zu. Benchmark Research nahm die Bewertung der Aktie mit «Buy» und einem Kursziel von 475 Dollar auf. Als Wachstumstreiber werden autonome Fahrzeuge gesehen, Robotik oder auch die weitere Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen.

Die im Zuge des KI-Booms ebenfalls viel beachteten Aktien von Super Micro Computer legten um gut 10 Prozent zu. Experten verwiesen auf optmistische Geschäftsprognosen./ck/mis

(AWP)