Am Ende gab der Dax um 0,39 Prozent auf 15 966,37 Punkte nach. Dem Freitagshoch von 16 041 Zählern hatte er sich bis auf wenige Punkte nochmals genähert, doch dann fehlte die Zielstrebigkeit der Anleger für einen weiteren Anstieg. Seit dem Oktober-Tief hat der Leitindex aktuell mehr als neun Prozent gewonnen. Als Höhepunkt einer vierwöchigen Rally hatte er am Freitag erstmals seit August über 16 000 Punkten geschlossen.

Der MDax verlor am Montag 0,38 Prozent auf 26 114,02 Zähler. Auf europäischer Bühne sank der EuroStoxx 50 um 0,4 Prozent, während es auch in London und Paris Verluste gab. In New York ging es am Shopping-Tag «Cyber Monday» an den Börsen ebenfalls verhalten zu.

Wie Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners betonte, bleiben die 16 000 Punkte für den Dax wesentlich. Ein Fall darunter «könnte am Markt schnell als Schwäche interpretiert werden», obwohl Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf nichts Unnormales wäre. Für eine fünfte Gewinnwoche in Folge werde es auf jeden Fall einige gute Nachrichten brauchen, denn kurz vor dem Jahresende sei es für viele eine Überwindung, um oberhalb von 16 000 noch einzusteigen.

Gewinnmitnahmen beim Rüstungskonzern Rheinmetall nach der jüngsten Rekordrally drückten dessen Aktienkurs am Dax-Ende um 3,3 Prozent. Ähnlich grosse Verlierer waren die BASF - und Bayer -Aktien mit Abgaben von jeweils mehr als drei Prozent.

BASF litt unter einer kritischen Studie der US-Bank Morgan Stanley. Strukturell höhere Kosten in Europa stellten das Verbundkonzept und die Ertragskraft des Chemiekonzerns kurz- und mittelfristig vor Herausforderungen, begründete Analyst Charles Webb die Abstufung auf «Underweight». Für BASF werde es somit zunehmend schwieriger, Verpflichtungen für Wachstum, Dividende und Dekarbonisierung zu erfüllen.

Die Bayer-Aktie fiel erneut auf den tiefsten Stand seit 2006. Vor allem im Schlusshandel kam wegen eines Berichts der Nachrichtenagentur Bloomberg Abwärtsdruck auf. Darin hiess es unter Berufung auf Kreise, in einer Strategie-Simulation hätten sich Expertenteams mit Szenarien einer möglichen Aufspaltung befasst - mit dem Ergebnis, dass umfassende Veränderungen im kriselnden deutschen Konzern nicht einfach sein würden.

Unter den Lichtblicken waren die Aktien von Beiersdorf , die erstmals kurz die 130-Euro-Marke passierten. Letztlich war das Plus hier mit 0,4 Prozent ähnlich hoch wie bei DHL . Laut einem Reformvorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums für das veraltete Postgesetz soll der Zeitdruck für die Briefzustellung wesentlich abgeschwächt werden. Dies ermögliche massive Einsparungen in der Sparte Post & Paket, kommentierte Analyst Johannes Braun vom Investmenthaus Stifel.

Vitesco zählten mit minus 1,1 Prozent auf 93,55 Euro zu den schwächeren Werten im MDax. Schaeffler hatte im Ringen um die Gunst der Aktionäre des Antriebsspezialisten seine Übernahmeofferte nun doch erhöht. Statt 91 will der Autozulieferer final 94 Euro je Aktie zahlen. Aus dem Handel gegangen waren die Papiere am Freitag 60 Cent höher.

Im SDax ragten SFC Energy mit einem Kurssprung um zehn Prozent hervor. Angetrieben von der Expansion in den USA und in Indien setzte sich der Brennstoffzellen-Anbieter ambitionierte mittelfristige Wachstumsziele, die über den Markterwartungen lagen.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0933 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich noch etwas höher auf 1,0951 (Freitag: 1,0916) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9131 Euro.

Am Anleihemarkt betrug die Umlaufrendite wie am Freitag 2,66 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 123,89 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,68 Prozent auf 131,25 Punkte./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

(AWP)