Die Indizes folgten am Nachmittag dem Verlauf an den New Yorker Börsen. Dort legten der Dow Jones Industrial wie auch der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss moderat zu. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, schloss am Donnerstag mit plus 0,46 Prozent auf 4936,57 Punkten. Auch in Paris und London endete der Börsentag freundlich.
Seit Ostern zeigt der Trend am Aktienmarkt allerdings nach unten. Im Dax erwies sich in der Abwärtsphase der Bereich um 17 700 Punkte bislang als Unterstützung, auch an diesem Donnerstag. Ein Widerstand zeigt sich hingegen an der 50-Tage-Linie, die charttechnisch orientierte Anleger als Signalgeber für den mittelfristigen Trend im Auge behalten.
Marktteilnehmer bezweifeln zudem, ob es sich nun angesichts ausbleibender geopolitischer Fortschritte, einer bislang nicht überzeugenden Berichtssaison und der Zinsernüchterung bereits um den Beginn einer positiven Wende handelt. Für den Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar ist die Korrektur auch noch lange nicht zu Ende. «Im besten Fall sind wir mittendrin», resümiert er. «Stabilisierung ja, Erholung nein», lautet aktuell sein Fazit.
Unter den Einzelwerten schockte der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius mit schwachen Zahlen für das erste Quartal die Anleger. Auch wenn die Erwartungen an das laufende Jahr bestätigt wurden, sackten die Aktien am Dax-Ende um 15,4 Prozent ab.
Die Anteile des Sportartikelherstellers Adidas setzten ihren starken Lauf nach der jüngsten Prognoseanhebung fort und gewannen weitere 2,7 Prozent. Die Papiere des Konsumgüterkonzerns Henkel legten um ein Prozent zu und profitierten davon, dass die Deutsche Bank ihre Verkaufsempfehlung aufgab.
Im MDax sprangen die Sixt-Stämme um 9,7 Prozent hoch, ebenfalls beflügelt von einer Studie der Deutschen Bank. Analyst Michael Kuhn rät nun zum Kauf und begründete dies mit einer wieder anziehenden Gewinndynamik des Autovermieters im späteren Jahresverlauf.
Aussagen des italienischen Grossaktionärs MFE drängten bei den Anlegern von ProSiebenSat.1 Spekulationen über eine Übernahme des Medienkonzerns zurück. Die im Nebenwerteindex SDax notierten und in diesem Jahr stark gelaufenen Papiere rutschten um 6,7 Prozent ab. Marco Giordani, Finanzchef von MFE, hatte laut der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass man aktuell keine Übernahme von ProSiebenSat.1 plane.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0655 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0679 (Mittwoch: 1,0638) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9364 (0,9400) Euro.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,52 Prozent am Vortag auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,14 Prozent auf 124,68 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,29 Prozent auf 131,12 Punkte./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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