In den USA hat sich die Teuerung dank geringerer Kosten für Energie überraschend stark abgeschwächt. Die US-Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich weniger stark als angenommen. «Einer weiteren Zinssenkung durch die US-Notenbank im Juni steht damit nichts im Weg», urteilte Marktexperte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. «Der Markt atmet auf», schrieb John Kerschner vom US-Vermögensverwalter Janus Henderson. Die Kerninflation sei auf den niedrigsten Wert seit Mai 2021 gefallen.

Gegenwind könnten die Börsen allerdings wieder in puncto Welthandel bekommen. Denn die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent sind in Kraft getreten. Die Europäische Union kündigte eine entschiedene Reaktion an. So sollen in einem ersten Schritt von April an wieder EU-Zölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie Whisky, Motorräder und Boote fällig werden.

Unter den Einzelwerten sorgten die Aktien von Puma für negative Furore mit einem Kurseinbruch von fast 20 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Jahren. Anleger straften einen unerwartet schwachen Geschäftsausblick des Sportartikel-Herstellers für 2025 ab.

Angesichts europaweit steigender Verteidigungsbudgets erwartet Rheinmetall nach einem Rekordgewinn 2024 auch im laufenden Jahr glänzende Geschäfte. Der Umsatz soll um bis zu 30 Prozent zulegen und die Profitabilität weiter steigen. Den Aktionären winkt für 2024 eine höhere Dividende. Rheinmetall-Aktien erklommen an der Dax-Spitze ein weiteres Rekordhoch und verteuerten sich am Ende um fast 10 Prozent.

Für Siemens Energy ging es knapp hinter Rheinmetall um 9 Prozent nach oben. Hier half auch ein milliardenschwerer Grossauftrag aus Saudi-Arabien für den Bau und die Wartung zweier Gaskraftwerke.

Die Papiere der Porsche AG zählten mit minus 3 Prozent zu den grössten Dax-Verlierern. Der Sportwagenbauer wird wegen des schwierigeren Umfelds für die Profitabilität in den kommenden Jahren vorsichtiger.

Aktien von Wacker Chemie zogen nach langer Durststrecke um 6,4 Prozent an. Hier seien die Prognosen für 2025 nicht so schwach ausgefallen wie befürchtet, hiess es im Handel.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich zur Wochenmitte um 0,93 Prozent auf 5.359,42 Zähler. Noch stärker ging es ausserhalb des Euroraums mit dem Schweizer SMI aufwärts. Der britische FTSE 100 blieb mit einem moderaten Plus etwas zurück. In den USA trat der Dow Jones Industrial zuletzt auf der Stelle./bek/ngu

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

(AWP)