Auf Wochensicht bewegte sich der Dax trotz deutlicher Schwankungen unter dem Strich ebenfalls kaum vom Fleck. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen schloss am Freitag 0,24 Prozent tiefer mit 26.411,07 Punkten.
In Europa gab es ebenfalls negative Vorzeichen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging 0,8 Prozent tiefer ins Wochenende, nachdem er sich am Donnerstag noch deutlich von einem Dreimonatstief erholt hatte. Die Börse in Zürich büsste noch mehr ein, während es in London bei einem knappen Minus blieb. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor zum europäischen Handelsende 0,7 Prozent, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gut 2 Prozent einbüsste.
Höhepunkt am deutschen Aktienmarkt war der Kursprung um mehr als ein Fünftel von Evotec auf 10,47 Euro. Nach der Offerte der US-Biotechfirma Halozyme Therapeutics von 11 Euro je Aktie könnte es einen Übernahmekampf um den im Nebenwerte-Index SDax gelisteten Wirkstoffforscher geben. Zu Wochenbeginn hatte die Nachricht, dass der Finanzinvestor Triton seine Beteiligung aufgestockt hat, Evotec schon ein kräftiges Plus beschert. Für die Aktionäre ist die jüngste Kursentwicklung allerdings ein vergleichsweise schwacher Trost: Anfang des Jahres waren die Titel noch mehr als doppelt so viel wert wie heute.
Im Dax erreichten die Überflieger Rheinmetall und Siemens Energy vor dem Wochenende dank deutlicher Kursgewinne Rekordstände. Auf Jahressicht hat sich der Wert des Rüstungskonzerns gut verdoppelt und der des Energietechnikunternehmens gar fast vervierfacht.
Anteilscheine von Deutsche Euroshop gewannen 1 Prozent. Berenberg-Analyst Kai Klose wertete die Quartalsresultate des Einzelhandelsimmobilien-Spezialisten positiv und lobte die angehobenen Jahresziele.
Unter Druck standen nach dem enttäuschenden Ausblick des US-Ausrüsters Applied Materials dagegen Chipwerte. Infineon gaben mit minus 1,5 Prozent einen Teil ihrer Wochengewinne ab. Süss Microtec verloren als SDax-Schlusslicht 5,9 Prozent und Elmos rutschten um 2,2 Prozent ab.
Einen schweren Stand hatten auch die Aktien von Impfstoffherstellern und Pharmazulieferern. Sie litten darunter, dass der designierte US-Präsident Donald Trump den Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister nominierte. Am Dax-Ende büsste Sartorius 6 Prozent ein, während es im MDax für die Verpackungshersteller Schott Pharma und Gerresheimer um 5,3 beziehungsweise 2,9 Prozent nach unten ging.
Der Euro stabilisierte sich mit zuletzt 1,0553 US-Dollar etwas, nachdem er am Donnerstag mit knapp unter 1,05 Dollar auf das tiefste Niveau seit 13 Monaten abgesackt war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,0583 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,22 Prozent auf 126,01 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 2,32 Prozent am Vortag auf 2,27 Prozent. Der Bund-Future stagnierte bei 132,13 Zählern./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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