Der Dax sank im frühen Handel am Montag um 0,36 Prozent auf 16 900,56 Punkte. Am Freitag hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer das Rekordhoch bei knapp über 17 000 Punkten nur um 36 Zähler verfehlt, aber einen Wochengewinn von immerhin rund zweieinhalb Prozent geschafft. Der MDax fiel zu Wochenbeginn um 0,88 Prozent auf 25 944,31 Punkte. Der EuroStoxx als Leitindex der Eurozone stagnierte.
Nach der starken Vorwoche sind Analysten optimistisch gestimmt: «Der Dax hat den Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues Aufwärtspotenzial eröffnet», schrieb Markttechnik-Experte Christoph Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche «nur eine Formsache sein».
Unternehmensseitig stehen aus dem Dax vor allem Bayer im Anlegerfokus. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns fielen als klares Dax-Schlusslicht um 4,6 Prozent. Mit einem Betrag von 2,2 Milliarden Dollar haben US-Geschworene Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Das Unternehmen will in Berufung gehen.
Eine schwache Nachfrage und ein Lagerbestandsabbau durch Kunden belasteten Wacker Chemie im Vorjahr deutlich. Der Umsatz fiel um 22 Prozent und der operative Gewinn (Ebitda) sogar um 60 Prozent. Damit blieb das auf die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die Wacker-Papiere büssten zuletzt 0,5 Prozent ein, nachdem sie Mitte des Monats auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen waren.
Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus steigerte den Umsatz im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um 5,1 Prozent. Dabei gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von Streiks in der US-Automobilindustrie zurück. Die operative Marge sank von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Anteilsscheine von Stabilus fielen als schwächster MDax-Wert um 6,0 Prozent.
Eine Abstufung von «Overweight» auf «Equal-weight» durch die Barclays Bank brockte den Papieren von Ströer ein Minus von 2,4 Prozent ein. Analyst Julien Roch begründete sein neues Anlagevotum mit der Jahresendrally der Aktien des Werbedienstleisters. Die aktuelle Bewertung spiegele nun die operative Stärke des Unternehmens angemessen wider, schrieb der Experte.
Die Titel von Hensoldt verteuerten sich hingegen als MDax-Spitzenreiter um 4,7 Prozent. Die Analysten der Citigroup stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von «Neutral» auf «Buy» hoch und erhöhten das Kursziel auf 37,70 Euro./edh/men
(AWP)