Der Dax erklomm mit seinen Gewinnen den höchsten Stand seit vier Wochen. Mit dem erneuten Vorstoss über die Marke von 18 200 Punkten sieht Experte Thomas Altmann von QC Partners den Leitindex an einer spannenden und möglicherweise entscheidenden Stelle, denn dort habe zuletzt das Kaufinteresse immer wieder nachgelassen. Entscheidend werde nun, ob sich noch kaufwillige Anleger finden.
Vorhanden waren kaufwillige Anleger bei Infineon und Zalando , die trotz durchwachsener Zahlenvorlagen im Dax die Spitze einnahmen. Im Falle des Online-Händlers Zalando gab es positive Stimmen zum operativen Ergebnis, das sich im Anlegerinteresse dann auch durchsetzte. Der Kurs stieg um 6,3 Prozent und sprang damit über die 21-Tage-Linie, womit die Aktie ein positives kurzfristiges Trendsignal absetzte.
Bei Infineon überraschte es niemanden mehr, dass der Chipkonzern seine Prognose für das laufende Jahr erneut senkte. Dies galt angesichts der Kursschwäche in diesem Jahr schon als eingepreist und Anleger setzten jetzt darauf, dass wieder bessere Zeiten kommen. Analyst Janardan Menon von Jefferies Research sprach am Dienstag angesichts der längerfristigen Perspektive von einer Kaufgelegenheit. Der Kurs zog um sechs Prozent an.
Insgesamt hatte die Berichtssaison neben Licht- aber auch Schattenseiten, wie deutliche Kursverluste zum Beispiel bei Siemens Healthineers zeigen. Der Kurs des Medizintechnik-Herstellers fiel um fünf Prozent und erreichte zeitweise das niedrigste Niveau seit November. Laut einem Händler bedingte das Geschäft mit Bildgebung ein operatives Ergebnis, das die Erwartungen verfehlt habe.
Im MDax wirkten sich deftige Kursverluste bei Jungheinrich , Fresenius Medical Care und Teamviewer belastend aus. Die Aktien der drei Indexmitglieder büssten nach Bekanntgabe der Quartalszahlen zwischen 4,9 und 7,7 Prozent ein. Das grösste Minus gab es dabei für die Aktien des Fernwartungs-Softwarespezialisten Teamviewer. Laut dem RBC-Experten Wassachon Udomsilpa hat dieser mit seinen in Rechnung gestellten Umsätzen die Konsensschätzung verfehlt.
Von Schaeffler kamen dagegen überzeugende Nachrichten, die Aktien setzten sich im SDax mit einem Kurssprung um fast zehn Prozent an die Spitze. Der Auto- und Industriezulieferer hat in einem schwierigen Umfeld deutlich mehr Gewinn gemacht als von Experten erwartet.
Am SDax-Ende lagen derweil nach Zahlen die Aktien von Klöckner & Co sowie Adtran Holdings , die um 7,3 respektive 5,4 Prozent absackten. Im Falle von Klöckner wurde dies damit begründet, dass niedrige Stahlpreise weiterhin das Ergebnis belasteten. Laut einem Händler verfehlte der Stahlhändler aufgrund der negativen Preiseffekte leicht die Erwartungen./tih/zb
(AWP)