Der MDax mit den mittelgrossen deutschen Unternehmenswerten lag zeitgleich mit 25 746,92 Punkten auf Vortagsniveau. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dagegen gab um 0,3 Prozent nach.
Anleger richten ihre Blicke weiter nach New York, wo sich der Rekordlauf am Vorabend mit etwas weniger Tempo fortsetzte. Dort warten Anleger auf Zahlenvorlagen grosser Technologiekonzerne in dieser Woche. Die US-Börsen hätten ihren etwas holprigen Jahresstart inzwischen hinter sich gelassen, hiess es von der Commerzbank. Die Marktteilnehmer seien optimistischer geworden für die US-Wirtschaft und setzten auf das Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI).
Der von Technologie nur wenig geprägte Dax konnte dem zuletzt schon nur reduziert folgen. Vom Rekordniveau bei gut 17 000 Punkten ist er noch fast 300 Punkte entfernt. Am Vortag hatte es der deutsche Leitindex über die 21-Tage-Linie geschafft, scheiterte nun aber daran, sich dort abzusetzen. «Grünes Licht zu geben, wäre verfrüht», hiess es am Morgen bereits von der Landesbank Helaba mit Blick auf diesen Chart-Indikator für den kurzfristigen Trend. Andere charttechnische Signale wiesen noch auf Abwärtsgefahren hin.
Die Aktien der Lufthansa zogen im frühen Handel die Aufmerksamkeit auf sich. Bei der Fluggesellschaft kam es zeitweise gut an, dass der US-Partner United Airlines einen besser als erwarteten Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2024 abgegeben hatte. Dies wurde aber gebremst von einer pessimistischer werdenden Analystenstimme der Investmentbank Oddo BHF. Zuletzt lag der Lufthansa-Kurs denn auch leicht mit 0,2 Prozent im Minus.
Umstufungen durch Analysten waren am Dienstag in der Breite ein kursbewegendes Thema. Morgan Stanley wird für den Kochboxenlieferanten Hellofresh optimistisch, was die Aktie um fast sechs Prozent antrieb. Wie schon im Vorjahr gehört sie auch 2024 zu den bislang schlechtesten MDax-Werten. Analyst Luke Holbrook argumentierte, der Markt verkenne das Potenzial der Fertiggericht-Marke Factor.
Im Falle von Nordex gab es eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs, die im Kontrast steht zu einer Studie des Bankhauses Metzler, die am Vortag belastet hatte. Hier zog der Kurs um fast drei Prozent an. Der Kurs des Solar- und Windparkbetreibers Encavis dagegen sank um 4,6 Prozent nach einer Verkaufsempfehlung des Analysehauses Stifel.
Ein Thema waren ansonsten noch Neubesetzungen in der Dax-Indexfamilie, die aber den Erwartungen entsprachen. Wegen der nahenden Komplettübernahme von Telefonica Deutschland durch die spanische Mutter wird die Aktie aus dem MDax genommen. Dort nimmt in Kürze der Industrierecycler Befesa den Platz ein, für den im SDax der Büromöbelhändler Takkt nachrückt./tih/stk
(AWP)