Auch der Datenkalender ist erneut dünn, sodass im Tagesverlauf allenfalls Redebeiträge von US-Notenbankern Interesse auf sich ziehen könnten. Am Abend steht das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed von Ende Juli auf der Agenda. «Die Sitzung hatte zu verstärkten Zinssenkungserwartungen beigetragen, weil nicht nur auf Inflationsrisiken verwiesen wurde, sondern auch auf die Risiken für den Arbeitsmarkt», erinnerten die Experten der Landesbank Helaba.

Der MDax gewann am Mittwoch 0,11 Prozent auf 24.795,90 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,18 Prozent auf 4.866,54 Zähler.

Die Anleger seien inzwischen unsicherer geworden, sagte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Das zeige sich nicht zuletzt daran, dass der Dax nun ungefähr an dem Punkt ausgebremst werde, wo der rund 1.500 Punkte starke Abverkauf vor drei Wochen begonnen habe. In dieser kurzen Zeit ist das Börsenbarometer bereits wieder um mehr als acht Prozent gestiegen.

Mehr Bewegung an den Börsen wird erst gegen Ende der Woche erwartet, denn dann wird sich im Rahmen des jährlichen Notenbanker-Treffens in Jackson Hole auch US-Notenbankchef Jerome Powell äussern. «Powell könnte enttäuschen, wenn er die Argumente für eine kurzfristige Zinssenkung nicht weiter verstärkt», befürchtet Anlagestrategin Naomi Fink von Nikko Asset Management.

Zudem gibt es nach wie vor Marktteilnehmer, die im September nicht nur auf eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkte setzen, sondern - wie die Helaba-Experten schreiben - auf einen «grossen Lockerungsschritt» um gleich 0,5 Punkte. Die Wahrscheinlichkeit dafür sehen sie angesichts der recht uneinheitlichen US-Konjunkturdaten aber als sehr gering an.

Unternehmensseitig zählten die Versorgeraktien von RWE und Eon zu den Schlusslichtern im Dax mit jeweils um die 0,5 Prozent Verlust. Favorit war die Aktie des Sportwagenbauers Porsche , die um 0,8 Prozent zulegte.

Beiersdorf reagierten nicht auf enttäuschende Umsatzzahlen und warnende Aussagen des Kosmetikherstellers Coty zum Geschäft in den USA. Sie stiegen um 0,3 Prozent.

Continental gaben um 0,07 Prozent nach. Laut einem Bericht des «Handelsblatts» über die Gesamtkosten für die juristischen Ermittlungen im Dieselskandal belaufen sich diese für den Autozulieferer auf rund 150 Millionen Euro und könnten informierten Quellen aus dem Aufsichtsrat zufolge sogar noch höher sein./ck/jha/

(AWP)