Die deutsche Industrie steigerte im Januar die Produktion um 2,0 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit vergangenen August. Experten gehen davon aus, dass nach einer längeren Schwächephase nun die Talsohle erreicht wurde. Dagegen warten Deutschlands Exporteure weiter auf den Aufschwung: Für Januar steht sowohl im Vergleich zum Dezember als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus in der Ausfuhrbilanz.
In China nahmen indes Deflationssorgen wieder zu: Erstmals seit 13 Monaten waren dort im Februar die Verbraucherpreise deutlich und stärker als erwartet zurückgegangen.
Aus Branchensicht sind Versorgerwerte nach den Sondierungsergebnissen zwischen CDU/CSU und SPD gefragt. RWE und Eon stiegen um 0,3 beziehungsweise 0,9 Prozent. Union und SPD wollen unter anderem die Übertragungsnetzentgelte halbieren, um die Verbraucher beim Strompreis zu entlasten. Diese Pläne entsprächen den Wahlprogrammen, die genaue Gegenfinanzierung bleibe noch unklar, relativierte UBS-Analystin Wanda Serwinowska.
Die Aktien von Traton fielen nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen als Schlusslicht im MDax um 5,6 Prozent. Im vergangenen Jahr übertraf die Lkw-Holding mit einem guten Schlussquartal das eigene Margenziel. Die Volkswagen-Tochter rechnet nun aber mit einem schwächeren Geschäft zulasten der Profitabilität.
Die Papiere von LEG erholten sich nach der Bekanntgabe von Jahreszahlen mit plus 0,9 Prozent etwas von den massiven Verlusten der Vorwoche. JPMorgen-Analyst Neil Green attestierte LEG solide Jahreszahlen. Der Markt werde aber wahrscheinlich darüber hinwegsehen, solange es bei den Anleiherenditen nicht zu einer Stabilisierung kommt. Hinter dem jüngsten Kursverfall standen Zinsängste im Zusammenhang mit der Einigung von Union und SPD auf massive Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur via Milliardenschulden.
Die Titel von Hypoport verteuerten sich um 1,7 Prozent. Der Finanzdienstleister wartete ebenfalls mit detaillierten Jahresergebnissen auf. Den Ausblick auf 2025 bestätigte das Unternehmen./edh/stk
(AWP)