Das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed hatte den Börsen keine entscheidenden Impulse geben können. Möglicherweise setzen am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA neue Akzente. Veröffentlicht werden Daten vom Arbeitsmarkt, zur Stimmung unter den Verbrauchern sowie zur Auftragslage der Unternehmen.

Nach einer Stabilisierung am Vortag legten die Aktien von Bayer am Mittwoch erneut den Rückwärtsgang ein. Zuletzt fielen sie um 2,4 Prozent ans Dax-Ende. Als leicht negativ für den Kurs werteten Händler einen Medienbericht, wonach Monsanto von einem US-Gericht zu einer Schadenersatzzahlung in dreistelliger Millionen-Dollar-Höhe verurteilt wurde. Schwerer wögen aber nach wie vor die milliardenschwere Glyphosat-Niederlage in den USA und der Abbruch einer klinischen Studie mit einem Medikamentenhoffnungsträger.

Ein freundlicherer Ergebnisausblick von Fresenius Medical Care (FMC) liess die Aktien um ein Prozent steigen. Der Dialyse-Spezialist blickt nur wenige Wochen nach seiner jüngsten Prognoseanhebung noch optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr. Aus einem Vergleich mit der US-Regierung werde ein positiver Nettoeinfluss auf das operative Ergebnis in Höhe von rund 175 Millionen Euro erwartet, teilte die Fresenius-Tochter überraschend am Dienstagabend mit.

Die Aktionäre des Industriekonzerns Thyssenkrupp sollen trotz milliardenschwerer Abschreibungen auf das Stahlgeschäft eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten. Zudem führt das Unternehmen bei der geplanten Verselbstständigung der Stahlsparte nach eigenen Angaben «konstruktive und ergebnisoffene Gespräche mit dem Energieunternehmen EPH». Analyst Moses Ola von JPMorgan lobte den starken Free Cashflow, der gut die Hälfte über seiner Prognose und der Markterwartung liege. Die Papiere von Thyssenkrupp stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. Sie gewannen als MDax-Spitzenreiter zuletzt 6,6 Prozent.

Die Aktien von Thyssenkrupp Nucera berappelten sich nach anfänglichen Kursverlusten und legten um 2,5 Prozent zu. Der Elektrolyse-Spezialist hat Umsatz der Monate Juli bis September infolge der Abwicklung des grossen Auftragsbestands «stark» gesteigert, wie das Unternehmen mitteilte. Dies sei eine solide Berichterstattung und zumindest stimmungsfördernd, kommentierte ein Händler.

Positive Analystenstudien beförderten die Aktien von Hugo Boss auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Zuletzt notierten die Anteilsscheine des Modekonzerns mit 2,5 Prozent im Plus, nachdem sie von der Bank of America und der Deutschen Bank zum Kauf empfohlen wurden. Analystin Daria Nasledysheva von der Bank of America hält die positive Entwicklung der Metzinger für nachhaltig und die Aktien für «zu billig». Laut Michael Kuhn von der Deutschen Bank seien die Marktbefürchtungen um Hugo Boss zu pessimistisch./edh/tih

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)