Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor Handelsbeginn einen 0,3 Prozent niedrigeren Start des Dax bei 23.306 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird zeitgleich wenig bewegt erwartet.

Befeuert von einer gelockerten Schuldenbremse und Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Rüstung hatte der Dax am Dienstag bei gut 23.476 Zählern eine Höchstmarke erreicht. Nach mehr als 17 Prozent Plus im laufenden Jahr gibt es vorbörslich aber auch noch keine Anzeichen, dass Anleger Gewinne mitnehmen.

In einem durch hohe Unsicherheit geprägtem wirtschaftlichen Umfeld wird die US-Notenbank Fed die Zinsspanne voraussichtlich bei 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Der Fokus dabei liegt auf dem Ausblick und möglichen Signalen für künftige Entscheidungen.

Angesichts der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ist die Aussicht auf Zinssenkungen in den Vereinigten Staaten unsicher. Das und eine hartnäckig hohe Inflation hatte die Investoren an den US-Börsen am Dienstag zu Verkäufen bewogen. Auch dies könnte dafür sprechen, dass sich Anleger am Mittwoch hierzulande zurückhalten.

Auf Unternehmensseite galt es vorbörslich nochmals einige Zahlenvorlagen, darunter jene des Dax-Konzerns Vonovia . Vorbörslich zeichnet sich eine Erholung um drei Prozent ab, nachdem die Aktien zuletzt wegen Zinssorgen auf das niedrigste Niveau seit fast einem Jahr gefallen waren. Das Immobilienunternehmen bleibt trotz steigender Renditen am Anleihemarkt zuversichtlich und erhöht die Dividende.

Auch beim SDax-Mitglied PVA Tepla bahnten sich nach den Resultaten vorbörsliche Gewinne an. Erste Stimmen waren hier aber nicht eindeutig. Am Markt hiess es, bei dem Technologieunternehmen stehe ein guter Umsatzausblick einer schwach prognostizierten Profitabilität gegenüber.

Bei Südzucker geht es vorbörslich um vier Prozent bergab, in der ersten Reaktion wohl wegen einer drastisch gekürzten Dividende. Allerdings erwähnten Händler, dass die Eckdaten des Zuckerherstellers einen besseren Eindruck machten. Ein Börsianer hinterfragte, warum der Ausblick nicht angehoben worden sei.

Bei der VW -Nutzfahrzeugtochter Traton lastet derweil eine Aktienplatzierung des Mutterkonzerns vorbörslich mit fünf Prozent auf den Papieren. Anteile im Wert von 360 Millionen Euro wurden nach VW-Angaben zu 32,75 Euro verkauft. Der Vortagesschlusskurs lag bei 35,60 Euro. Der Anteil der Wolfsburger an Traton sinkt leicht auf 87,5 Prozent. Die VW-Aktien zeigten sich vorbörslich wenig bewegt.

Einen Blick wert sind noch die Aktien von Siemens und Tui wegen Analystenkommentaren, die in unterschiedliche Richtungen gehen. Der Industriekonzern Siemens wurde von RBC nach relativ gutem Lauf auf das neutrale Votum «Sector Perform» abgestuft. Analyst Mark Fielding setzt nun auf den Konkurrenten Schneider Electric .

Die Bewertung des Reisekonzerns Tui wurde derweil von der US-Bank JPMorgan mit «Overweight» aufgenommen. Der führende Tourismuskonzern Europas biete Anlegern ein attraktives Verhältnis zwischen Chancen und Risiken, schrieb Analyst Karan Puri. Gerade die Wirtschaftsaussichten in Deutschland hätten sich aufgehellt./tih/jha/

(AWP)