Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als ausserbörslicher Indikator ein Plus von 1,2 Prozent auf 23.358 Punkte. Damit würde der deutsche Leitindex seine Bestmarke von knapp 23.308 Punkten, die er zu Wochenbeginn erreicht hatte, klar hinter sich lassen. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Donnerstagmorgen gut ein Prozent höher erwartet.

Trotz der heftigen Kursschwankungen der vergangenen Tage sei der übergeordnete Aufwärtstrend intakt, heisst es im Tagesausblick der Landesbank Helaba. Dies sieht auch Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos so. «Die gestrige Gegenbewegung zeigt die Robustheit des deutschen Leitindex auf hohem Niveau», ergänzte er.

Gestützt wird der Dax zudem von den freundlichen Vorgaben aus Übersee. Am Vorabend hatte die Hoffnung auf eine moderatere Gangart im Zollstreit mit Mexiko und Kanada auch die New Yorker Börsen auf Erholungskurs geschickt. In Asien standen zuletzt ebenfalls Kursgewinne zu Buche.

Mit Blick auf die EZB dürfte der Ausblick der Währungshüter spannender sein als der Zinsentscheid, schreibt Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Es ist gut möglich, dass die EZB ihr Wording verändert und nicht mehr von einer restriktiven Geldpolitik spricht. Das würde ihr dann die Möglichkeit eröffnen, im April zu pausieren und vielleicht erst im Juni wieder zu senken.» Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde werde «nicht darum herumkommen, die geplanten hohen Ausgaben der Politik und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Inflationsrate zu kommentieren». Dass die EZB an diesem Donnerstag ihren Leitzins erneut senken wird, gilt als nahezu sicher.

Am deutschen Aktienmarkt stehen am Morgen unter anderem die Dax-Unternehmen DHL , Merck KGaA und Zalando mit Zahlen im Fokus. Der Logistikkonzern DHL rechnet im laufenden Jahr nur mit einer mässigen Erholung im Tagesgeschäft und kündigte ein milliardenschweres Sparprogramm sowie den Abbau von 8.000 Jobs an. Ein vorsichtiger Ausblick der Bonner sei bereits erwartet worden, kommentierte ein Händler. Zudem sähen die Resultate für 2024 ein wenig besser als erwartet aus. Vorbörslich legten die Aktien etwas zu.

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA berichtete nach einem schwachen Vorjahr für 2024 über ein Wachstum im Tagesgeschäft. Konzernchefin Belen Garijo will nun im laufenden Jahr daran anknüpfen. Börsianer sehen indes die Zahlen und mehr noch die Ergebnisziele unter den Erwartungen.

Der Online-Händler Zalando legte endgültige Zahlen für 2024 vor und rechnet im laufenden Jahr mit weiteren Zuwächsen beim Umsatz und dem operativen Gewinn. Er will zudem weiter viel Geld in den Ausbau des Geschäfts investieren. Am Markt stiess der Ausblick auf ein positives Echo: Die Aktien zogen vorbörslich an./gl/stk

(AWP)