Für den zu Ende gehenden September - häufig ein schwacher Börsenmonat - steuert der Dax indes ebenso wie für das dritte Quartal auf Gewinne zu. Seit Jahresbeginn steht ein Anstieg um gut 16 Prozent zu Buche.
Marktbeobachter trauen dem Dax ungeachtet der sich abzeichnenden Atempause weitere Gewinne zu. Dafür müsste der Index, der sich weiter in einem übergeordneten Aufwärtstrend befinde, aus charttechnischer Sicht lediglich den nahen Rekord von knapp 19.492 Punkten hinter sich lassen, schreibt Charttechniker Martin Utschneider von Finanzethos. Neue Bestmarken seien möglich, aber auch Gewinnmitnahmen.
Auch Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnt vor zu hohen Erwartungen: «Am deutschen Aktienmarkt ist die Hoffnung gross, dass die massive Unterstützung der chinesischen Wirtschaft auch die deutsche Wirtschaft wiederbeleben wird.» Es sei natürlich positiv, «wenn es einem der wichtigsten Handelspartner und einem der wichtigsten Ziel-Länder deutscher Exporte gutgeht». Allerdings werde China keine deutschen Strukturprobleme lösen, gibt der Experte zu bedenken.
Auf viel Unterstützung von den Übersee-Börsen kann der Dax erst einmal nicht hoffen. Am Freitag war der Handel an der Wall Street durchwachsen zu Ende gegangen. Ähnlich ist das Bild an den asiatischen Börsen. In China ging die Rally am letzten Handelstag vor der «Goldenen Woche» wegen der Hoffnung auf staatliche Konjunkturmassnahmen zwar weiter. Doch in Japan gab es eine Verkaufswelle. Shigeru Ishiba hatte sich vor dem Wochenende im Rennen um den Vorsitz seiner Partei überraschend durchsetzte und soll damit neuer Premierminister werden. Anleger hatten dort auf stärkere geldpolitische Anreize unter seinem Rivalen gesetzt.
Am deutschen Aktienmarkt steht die erneute Prognosesenkung von Volkswagen vom Freitagabend im Fokus. Dass der Autobauer unter Druck steht, war Beobachtern nach den Ereignissen der vergangenen Wochen und Gewinnwarnungen der Konkurrenten Mercedes-Benz und BMW sowie von Zulieferern schon klar. Vorbörslich büssten die Aktien knapp 3 Prozent ein.
Einen Blick wert sein könnten auch die Titel des Industriekonzerns Thyssenkrupp . Dennis Grimm, neuer Chef der Stahlsparte bei Thyssenkrupp, kündigte am Wochenende härtere Einschnitte an als bisher geplant.
Derweil erwartet Baywa , dass die Gläubigerbanken dem tief in die Krise gestürzten Unternehmen mehr Zeit und Geld geben, um seine Probleme zu lösen. Der Vorstand gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen die Unterschriften der wesentlichen kreditgebenden Banken vorliegen, teilte Baywa am Sonntagabend mit. Vorbörslich zogen die Titel um fast 8 Prozent an./gl/jha/
(AWP)