Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisiert der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,03 Prozent auf 20.420 Punkte. Tags zuvor war der Dax nach der vierten Zinssenkung der EZB bis auf acht Punkte an seine Bestmarke vom Montag bei knapp unter 20.462 Punkten herangelaufen. Im laufenden Jahr hat er damit um 22 Prozent zugelegt. Laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners werden die Anleger nun vorsichtiger, was die hohe Zahl von Absicherungsgeschäften zeige. «Aber sie verlassen die Party nicht», fügte er an.

Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag 0,1 Prozent schwächer erwartet. Sein Jahresgewinn beläuft sich auf knapp zehn Prozent.

Unter den Einzelwerten ist die Nachrichtenlage dünn. Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re gab einen ersten Ausblick auf das neue Jahr und plant einen Nettogewinn von 6 Milliarden Euro nach anvisierten mehr als 5 Milliarden im laufenden Jahr. Die Kapitalanlagerendite dürfte sich 2025 auf über drei Prozent verbessern. Alle Geschäftssegmente dürften sich weiter gut entwickeln, hiess es zudem. Das dürfte leicht positiv aufgenommen werden, sagte ein Händler. Er verwies zudem darauf, dass Analysten bisher für 2025 einen Gewinn von knapp unter 6 Milliarden Euro auf dem Schirm hätten. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag um 1,1 Prozent nach oben.

Technologiewerte wie Infineon könnten von starken Zahlen des US-Chipherstellers Broadcom profitieren, dessen Aktie nachbörslich kräftig nach oben sprang. Die Quartalszahlen und auch der Ausblick fielen stärker als am Markt erwartet aus. Vorbörslich legten die Papiere des Münchener Halbleiterherstellers um 1,3 Prozent zu.

Ansonsten dürften erneut vor allem Analystenkommentare bewegen. So hat das Analysehaus Jefferies die Aktie der Allianz auf «Hold» abgestuft und nennt die geplante Gewinnentwicklung des Versicherers ambitioniert. Das Papier gab auf Tradegate um 0,6 Prozent nach.

Für Teamviewer ging es dort um 2,2 Prozent abwärts. Die Papiere dürften darunter leiden, dass die Privatbank Berenberg ihr Kaufurteil gestrichen hat und auf die geplante Übernahme des Software-Unternehmens 1E verweist. Diese sei zwar strategisch sinnvoll, doch sei nicht auszuschliessen, dass dafür zu viel Geld in die Hand genommen werde, schrieb Analyst Gustav Froberg und verlangt mehr Klarheit, auch im Hinblick auf Synergien.

Die spanische Grossbank Santander senkte zudem den Online-Marktplatzbetreiber Scout24 auf «Neutral», während die Privatbank Oddo BHF die Aktie des Fotodienstleisters Cewe mit «Outperform» und einem Kursziel von 145 Euro in die Bewertung aufnahm. Während es vorbörslich für Scout24 um 1,5 Prozent abwärts ging, legten Cewe um 2,5 Prozent zu./ck/jha/

(AWP)