Die europäischen Börsen profitierten damit nicht von den vergleichsweise stabilen Vorgaben der Wall Street. «Die Marktteilnehmer beginnen, die sich langsam verändernde politische Situation in die Aktienkurse der Unternehmen einfliessen zu lassen», merkte Marktexperte Andreas Lipkow mit Blick auf die neue US-Regierung an. «Daher stehen die europäischen Unternehmen eher mit den Rücken zur Wand.»
Die Inflation in der Eurozone stieg indes im Oktober wieder merklich. Die Verbraucherpreise legten um zwei Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu. Im September hatte die Inflationsrate nur bei 1,7 Prozent gelegen. Damit wurde eine erste Schätzung wie von Volkswirten erwartet bestätigt.
Zu den Schwergewichten, die schwächelten, gehörten Nestle . Das Unternehmen will mehr in Marketing investieren und die Kosten senken. Der Ausblick für das laufende Jahr wurde zwar bestätigt, die Mittelfristziele für organisches Umsatzwachstum und die Marge allerdings gesenkt. Bei Analysten fiel das Echo verhalten aus. Nestle sanken um 1,8 Prozent und setzten damit ihren Abwärtstrend fort.
Unter Druck standen auch Auto - und Luxuswerte und damit exportorientierte Sektoren. An den Märkten gibt es Sorgen, dass sich das wirtschaftspolitische Umfeld verschärfen könnte. «Die neue politische Ausrichtung in den USA hält viele potenzielle Unwägbarkeiten parat, die derzeit im vollen Umfang nicht abschätzbar sind», so Marktexperte Lipkow. LVMH gaben um 2,3 Prozent nach, Renault fielen um 2,8 Prozent.
Zu den positiven Ausnahmen gehörten dagegen Aktien von Imperial Brands . Die Aktie stieg um 2,1 Prozent. Analysten lobten veröffentlichte Geschäftszahlen des Tabakunternehmens als solide./mf/mis
(AWP)