Marktexperte Andreas Lipkow begründete die Verluste der europäischen Standardwerte mit dem grossen Verfallstermin am Freitag, der sich in Kursanpassungen bemerkbar mache. Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets fügte hinzu, dass nach den jüngsten Gewinnen die Vorsicht an den Börsen wieder zunehme.
Zu den Verlierern gehörten die Rüstungswerte. So verloren etwa Safran 3,1 Prozent und BAE Systems 3,4 Prozent «Im Bereich der Rüstungsaktien sehen wir zunehmend Risiken», hiess es dazu vom Broker Index Radar. «Unsere Daten belegen, dass sich viele Rüstungsaktien inzwischen weit von ihren langjährigen Bewertungsmassstäben entfernt haben.»
Auch Luxuswerte, die im Geschäft mit hochwertigen Uhren unterwegs sind, schwächelten. So sanken Richemont um 3,4 Prozent und Swatch um 4,3 Prozent. Die Schweizer Uhrenhersteller hatten im Februar 2025 wieder deutlich weniger Uhren ins Ausland exportiert und damit den Aufwärtstrend vom Januar nicht bestätigt. In wichtigen asiatischen Märkten waren die Exporte dabei im zweistelligen Bereich eingebrochen, in China gar um ein Viertel.
Unter den ebenfalls schwächelnden Technologiewerte fielen Prosus mit 4,5 Prozent Abschlag auf. Bei den Beteiligungen der Gesellschaft in Hongkong war es nach den vorherigen Gewinnen zu vergleichsweise deutlichen Abschlägen gekommen.
Besser entwickelten sich dagegen die zinssensiblen Immobilienwerte. Sie erholten sich damit etwas von der jüngsten Schwächephase. Günstige Signale für das Zinsklima kamen aus den USA von der jüngsten Notenbanksitzung. «Die neuen Leitzinsprojektionen der Fed bestätigen bisherige Signale, wonach der Leitzins bis Ende 2025 um 50 Basispunkte sinken könnte», hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg./mf/stk
(AWP)