An den Märkten wuchs die Vorsicht. «Mit den Kursen sind auch die Erwartungen in den vergangenen Wochen weiter gestiegen», stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets fest. «Spätestens im September, allerspätestens im November sollte die US-Notenbank Fed die Zinswende in den USA einleiten.» Alles, was diesen Hoffnungen in den kommenden Wochen in die Quere komme, könnte für Ernüchterung sorgen. Den Protokollen der letzten Fed-Sitzung, die am Mittwoch veröffentlicht werden, komme daher entsprechend grosse Bedeutung zu.

Die Veränderungen der Einzelsektoren hielten sich in Grenzen. Lediglich einige wenige Zahlen setzten Akzente. Der italienische Versicherer Generali hatte nach seinem Rekordgewinn aus dem vergangenen Jahr auch Anfang 2024 weiter zugelegt. Analysten lobten das Zahlenwerk. Nach den Gewinnen der Aktie in den vergangenen Monaten reichte es aber nicht für weitere Zuwächse. Die Aktie verlor 2,5 Prozent.

Ähnlich sah es im Einzelhandelssektor bei Kingfisher aus. Das erste Quartal des britischen Unternehmens erfüllte zwar die Erwartungen, wie die Analysten von Jefferies betonten. Die Aktie, die in den vergangenen Wochen ebenfalls gut gestiegen war, verlor allerdings 0,9 Prozent.

Im Pharmasektor gab es unterdessen positive Nachrichten von Roche . Das Brustkrebsmedikament Inavolisib erhält von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status einer «Breakthrough Therapy». Damit soll die Entwicklung und behördliche Prüfung des Medikaments beschleunigt werden. Der Aktie brachte dies in dem vorsichtigen Markt allerdings wenig. Sie lag leicht im Minus.

Deutlich unter Druck stand unterdessen ein Schweizer Nebenwert. Aktien der Online-Apotheke DocMorris brachen um über zehn Prozent ein. Grund war ein skeptischer Kommentar der UBS zu den Nutzerdaten für die neu eingeführte App. Die Analysten bekräftigten in diesem Zusammenhang ihre Verkaufsempfehlung./mf/jha/

(AWP)