Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,15 Prozent auf 4.943,09 Punkte. Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von 0,87 Prozent.

Für den schweizerischen Leitindex SMI ging es am Freitag um 0,09 Prozent auf 12.184,00 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 («Footsie») fiel um 0,25 Prozent auf 8.248,84 Punkte.

Marktexperte Andreas Lipkow sprach von einem auch ansonsten zurückhaltenden Geschäft: «Die US-Wahlen strahlen bereits auf die Märkte ab und am Wochenende wird auch in Japan gewählt.»

Zumindest einen Hoffnungsschimmer bot das Ifo-Geschäftsklima. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich danach im Oktober erstmals seit fast einem halben Jahr wieder verbessert.

Die Stimmungsaufhellung erfolgte nach einer Serie von vier Rückgängen in Folge, wobei das Ifo-Geschäftsklima im September den tiefsten Stand seit Beginn des Jahres erreicht hatte. «Der erste Anstieg des Geschäftsklimas nach vier Rückgängen könnte eine Bodenbildung bei der Konjunktur in Deutschland für die laufende zweite Jahreshälfte andeuten», interpretierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, die Angaben.

Anders als am Vortag hielten sich die Reaktionen auf die Quartalsberichte in Grenzen. Mit die stärksten Veränderungen verzeichneten unter den Standardwerten Vinci mit einem Abschlag von 3,4 Prozent. Damit waren sie das klare Schlusslicht im EuroStoxx. Der französische Infrastruktur-Konzern habe im dritten Quartal die Umsatzerwartungen verfehlt, so die Analysten von Stifel. Bei der Vorhersage des Gewinns gibt es zudem Unsicherheit infolge eines Regierungsbeschlusses in Frankreich, mehr Steuern von grossen Konzernen zu verlangen.

Besser kamen die Zahlen eines anderen französischen Unternehmens an. Ein deutliches Plus bei Impfstoffen hatte dem Pharmakonzern Sanofi ein überraschend gutes drittes Quartal beschert. Die Aktien gewannen 2,5 Prozent und setzten sich damit an die EuroStoxx-Spitze.

Dagegen brachen die Anteilscheine von Valeo um 9,5 Prozent ein. Der Autozulieferer hatte den Umsatzausblick gesenkt. Die Serie negativer Nachrichten aus dem Sektor wegen der allgemein schwachen Wirtschaftslage und Problemen im wichtigen Markt China ging damit weiter.

Unspektakulär entwickelte sich mit Safran der dritte grosse französische Wert mit Geschäftszahlen. Der Triebwerksbauer rechnet wegen eines befürchteten Rückgangs bei seinen Auslieferungen 2024 mit einem etwas kleineren Umsatzplus als gedacht. Dennoch will das Unternehmen im operativen Geschäft mehr verdienen. Die Anteilscheine legten um 0,6 Prozent zu.

Am schweizerischen Aktienmarkt stachen Holcim mit 0,6 Prozent Aufschlag hervor. Die Analysten von RBC sprachen von robusten Zahlen, nachdem der Baustoffhersteller im Sommerquartal die Profitabilität verbessert hatte.

In London knickten die Papiere von Close Brothers um fast ein Viertel ein. Im Streit um Kfz-Finanzierungen war ein Urteil eines Berufungsgerichts zuungunsten des Finanzdienstleisters ausgefallen. Die Anteilscheine des Wettbewerbers Llodys gerieten dadurch ebenfalls unter Druck und büssten am «Footsie»-Ende mehr als sieben Prozent ein./la/he

(AWP)