Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 1,09 Prozent auf 4990,90 Punkte. Der französische Cac 40 fiel um 0,86 Prozent auf 8049,17 Zähler. Der britische FTSE 100 hielt sich dagegen recht stabil mit minus 0,11 Prozent auf 7934,79 Punkte.
Den US-Inflationsdaten kommt besondere Bedeutung zu, da sie Aufschluss über den weiteren Kurs der Geldpolitik geben könnten. Dabei überwiegt jedoch das Enttäuschungspotenzial, denn egal, wie die Inflationsdaten aus den USA ausfallen werden: grössere Zinssenkungsfantasien dürften sie nach den Worten von Marktstratege Jürgen Molnar von Broker Robomarkets nicht zurückbringen. Das Risiko einer Korrektur an den Börsen ist ihm zufolge somit gestiegen.
Stärkster Sektor war die Rohstoffbranche, die vom starken Kupferpreis profitierte. Zudem stieg der Goldpreis erneut auf ein Rekordhoch. Die schwächsten Sektoren waren die Baustoff-, die Industrie- und die Versicherungsbranche.
Aktien aus der Chipindustrie profitierten von einem Bericht der «DigiTimes». Diesem zufolge will der US-Chipkonzern Micron die Preise für bestimmte Speicherchips stark anheben. Obendrein, so hiess es in der Zeitung, bauten Samsung und SK Hynix ihre Produktion für Speicherchips (Dram) aus. Infineon legten als Spitzenwert im EuroStoxx um 3,8 Prozent zu und in Paris gewannen STMicro 1,3 Prozent. Ams-Osram stiegen in Zürich um 1,5 Prozent.
Die Aktien von Alstom rückten in Paris um 7,0 Prozent vor. Analyst Andre Kukhnin von der Grossbank UBS ist mit Blick auf die am 8. Mai anstehenden Geschäftsjahreszahlen des Zugbauers zuversichtlich und erwartet zudem Aussagen über einen deutlich positiven Barmittelzufluss für das neue Geschäftsjahr.
Roche gewannen als Spitzenwert im SMI 0,9 Prozent. Das Investmenthaus Kepler Cheuvreux ist inzwischen optimistischer für den Pharmawert gestimmt und sprach eine Kaufempfehlung aus. Analyst David Evans verwies dafür auf erhebliches Potenzial durch die Wirkstoffkandidaten von Roche gegen Alzheimer und zur Gewichtsreduzierung.
In Österreich ging es für die Papiere von OMV um 2,7 Prozent abwärts. Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern förderte im ersten Quartal weniger Öl und Gas als im Jahr zuvor. Dabei wird die Produktion in Russland schon seit März 2022 nicht mehr berücksichtigt./ck/he
(AWP)