Für den Züricher Leitindex SMI ging es am Freitag um 1,08 Prozent auf 11.716,50 Zähler hoch. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,38 Prozent auf 8.262,08 Punkte. Beide Indizes erzielten damit auf Wochensicht Gewinne.
November-Daten zur Unternehmensstimmung zeigten für den Euroraum zwar eine überraschende Eintrübung und für Grossbritannien eine unerwartet deutliche Verschlechterung. Sie stützten aber andererseits die Erwartung weiterer Zinssenkungen.
Gleichzeitig könnten die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump geplanten Einfuhrzölle die Inflation in den Vereinigten Staaten wieder anheizen, was den weiteren Lockerungsspielraum der Währungshüter begrenzt. Da niedrige Zinsen tendenziell Aktien begünstigen, haben die europäischen Indizes damit die Chance, den klaren Rückstand auf die US-Indizes im bisherigen Jahresverlauf etwas zu verkürzen.
Einziger Verlierer im europäischen Branchentableau waren am Freitag die Banken . Sie litten nicht nur unter den enttäuschenden Konjunkturdaten und möglichen Auswirkungen auf das Geschäft der Institute, sondern auch unter der Erhöhung der Sondersteuer für Banken in Spanien. Daher gehörten spanische Werte zu den grössten Branchenverlierern. Santander sackten am EuroStoxx-Ende um 3,5 Prozent ab.
Im Gegenzug zogen die zinssensiblen Immobilienwerte am stärksten an. «Zumindest für die Bauwirtschaft gibt es konkretere Hoffnungen: Niedrigere Zinsen könnten zu einer steigenden Nachfrage nach Immobilien führen», merkte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank zu den möglichen Folgen der schwachen Konjunkturdaten an.
Unilever gehörte mit einem Kursplus von 3,3 Prozent zu den grössten Gewinnern in London. Der Konsumgüterkonzern will sich im Lebensmittelgeschäft von Aktivitäten mit einem Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar trennen, wie er auf seinem Kapitalmarkttag mitteilte.
Ohne grössere Folgen für den Kurs blieben neue Nachrichten zu Vinci . Der französische Mischkonzern will seine Energiesparte internationaler aufstellen und profitabler machen. Die Aktie kam letztlich kaum von der Stelle.
Thales büssten als Schlusslicht im Cac 40 2,9 Prozent ein. Das französische Rüstungsunternehmen hatte Ermittlungen von Behörden in Frankreich und Grossbritannien wegen des Verdachts der Bestechung und der Korruption bestätigt./gl/he
(AWP)