Auf den allgemein hohen Börsenniveaus sind die Anleger vorsichtig, zumal in China die Immobilienkrise brisant bleibt und ein Ende der Konflikte im Nahen Osten nicht absehbar ist. Ausserdem stehen in dieser Woche zahlreiche wichtige Konjunkturdaten und Ereignisse auf der Agenda, wie etwa die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch oder der Arbeitsmarktbericht der weltgrössten Volkswirtschaft USA am Freitag. Darüber hinaus nimmt nun auch in Europa die Berichtssaison Fahrt auf.

Auf Länderebene bewegten sich die wichtigsten Indizes - ähnlich wie der EuroStoxx - ebenfalls kaum. So schloss der deutsche Dax minimal schwächer, ebenso der britische FTSE 100 , der um 0,03 Prozent auf 7632,74 Punkte nachgab.

Der französische Cac 40 legte zugleich um 0,09 Prozent auf 7640,81 Punkte zu und steht wieder ganz dicht unter seinem Rekordhoch. Das hatte er Mitte Dezember bei rund 7654 Punkten erreicht.

Während branchenweit in Europa der Immobiliensektor besonders gefragt war, gefolgt vom Aktien aus der Öl- und Gasbranche, zeigte sich der Telekomsektor am schwächsten.

Unter den Einzelwerten richteten sich die Blicke unter anderem auf Philips . Die Aktie büsste an der Euronext in Amsterdam 4,4 Prozent ein. Der Hersteller von Gesundheitstechnik gab seine Zahlen zum vierten Quartal und Gesamtjahr bekannt, was Analyst Julien Dormois von Jefferies Research zu einer kritischen Anmerkung veranlasste. So hob er hervor, dass der Auftragseingang das sechste Quartal in Folge zurückgegangen war. Philips kündigte ausserdem an, den Verkauf von Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie in den USA auszusetzen. Dies geschieht nach einer Einigung mit der US-Aufsichtsbehörde wegen fehlerhafter medizinischer Geräte.

Die Aktie von Ryanair ging nach Quartalszahlen an der irischen Börse zunächst auf Talfahrt. Letztlich ging es für das Papier dann aber um 3,8 Prozent nach oben, obwohl Europas grösster Billigflieger die Erwartungen verfehlte und das Ziel für den Überschuss im laufenden Geschäftsjahr geringfügig senkte. Analyst Ruairi Cullinane von der kanadischen Bank RBC blieb dennoch optimistisch. Er sieht für die Prognosen der Airline Luft nach oben.

Für die Anteile von Holcim ging es in der Schweiz um 4,7 Prozent nach oben. Für Kursfantasie sorgte, dass das US-Geschäft des Baukonzerns als eigenes Unternehmen an die Börse gebracht werden soll. Obendrein wurde auch ein neuer Konzernchef ernannt.

Für ACS dagegen ging es in Spanien um 10,0 Prozent abwärts. Einem Bericht der spanischen Zeitung «El Economista» zufolge soll eine Schadensersatzzahlung von Spanien an das Infrastrukturunternehmen Abertis, an dem ACS beteiligt ist, deutlich geringer ausfallen als gefordert. Dabei gehe es um einen Streit an der AP-7-Autobahn. Entgegen den geforderten mehr als 4,3 Milliarden Euro habe das oberste Gericht des Landes Abertis lediglich eine Forderung von 33 Millionen Euro zugebilligt.

Noch stärker unter Druck geriet mit Eutelsat Communications ein Nebenwert an der Pariser Börse. Die Aktien des Satelliten-Netzwerkbetreibers brachen nach einem gesenkten Jahresausblick um 14,5 Prozent ein./ck/jha/

(AWP)