Damit entkoppeln sich die Börsen Europas und der USA zunehmend. Während es in New York und an der Nasdaq zuletzt immer wieder Rekorde gab, richten die europäischen Märkte ihren Blick eher nach unten.

Der schweizerische Leitindex SMI fiel um 1,60 Prozent auf 11.712,09 Zähler. Für den britischen FTSE 100 ging es um 1,22 Prozent auf 8.025,77 Punkte nach unten.

Die Unsicherheit an den Märkten spiegelte sich in den jüngsten ZEW-Konjunkturerwartungen wider. Diese hatten sich unerwartet eingetrübt. «Die Zurückhaltung der Experten ist angebracht, denn mit der Wahl von Donald Trump steigt die Unsicherheit», stellte Volkswirt Michael Herzum von der Fondsgesellschaft Union Investment fest. «Die Herausforderungen für das Wachstum in Europa und Deutschland waren bereits gross - unter dem Licht einer Trump-Präsidentschaft dürften sie noch grösser werden.»

Verluste erlitten exportorientierte Branchen wie Rohstoffe, Chemie und Luxus. Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer sackten nach Zahlen um fast 15 Prozent ab. Ein weiterhin träges Agrargeschäft mit schwachen Glyphosat-Verkäufen stimmt das Unternehmen vorsichtiger für das laufende Jahr.

Der Telekomsektor litt unter den Verlusten von Vodafone . Nach Quartalszahlen sackte die Aktie um rund 8 Prozent ab. Das Deutschland-Geschäft des britischen Telekomkonzerns sei wie befürchtet schwach ausgefallen, schrieb Analyst Polo Tang von UBS. Wegen einer Gesetzesänderung muss der Telekommunikationsanbieter zudem erhebliche Einbussen in seinem Fernsehgeschäft hinnehmen.

Nicht ganz so schlimm sah es bei einem anderen britischen Unternehmen aus. Eine hohe Nachfrage vor allem nach Medikamenten gegen Krebs und seltene Krankheiten sorgte bei dem Pharmakonzern Astrazeneca für wachsenden Optimismus mit Blick auf die Jahresziele. Der Kurs schloss wenig verändert./bek/he

(AWP)