Nach den deutlichen Zuwächsen in den Vorwochen kamen die Verluste nicht überraschend, zumal wichtige Konjunktursignale auf dem Plan stehen. «Die in dieser Woche anstehenden Inflationsdaten aus Deutschland, der Eurozone und den USA dürften Anleger vor allem bei Neuengagements vorsichtiger werden lassen», hiess es von Helvetia Wertpapieranalyse.

Zudem könnte sich die Zuversicht, die in dem jüngsten Anstieg zu Ausdruck kam, als unangemessen erweisen. «Ich habe die Befürchtung, dass die Märkte ein wenig zu optimistisch auf die USA blicken», warnte Marktstratege Ron Temple von der Fondsgesellschaft Lazard. «Zusammen mit der Eurozone und Grossbritannien erwarte ich auch dort eine relative Stagnation gegenüber dem Post-Corona-Boom.»

Unter Druck standen Luxusgüterwerte. Den Unternehmen machten anhaltende Zweifel an der Erholung in China als wichtigem Absatzmarkt zu schaffen, hiess es am Markt. Hinzu kamen Kurszielsenkungen für Richemont durch die Banken HSBC und Societe Generale. Die Aktie fiel um 2,1 Prozent, LVMH sanken um 2,6 Prozent.

Dagegen zogen Novartis leicht an. Der Pharmariese setzte sich auf einem Investorentag ein höheres Wachstumsziel für den Umsatz. Für die kommenden Jahre strebt der Pharmakonzern ein Umsatzplus von jährlich fünf Prozent an, bislang waren es vier Prozent.

Unter den Nebenwerten waren Rolls-Royce mit 6,7 Prozent Aufschlag gefragt. Der Triebwerkshersteller will in den kommenden Jahren im Tagesgeschäft deutlich mehr verdienen.

Auch Easyjet legten zu. Zwar habe sich die Fluggesellschaft vorsichtig zu den Aussichten für das erste Halbjahr ihres Geschäftsjahres geäussert, sei zugleich aber zu Dividendenzahlungen zurückgekehrt, betonte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets./mf/mis

(AWP)