Ausserhalb des Euroraums stieg der Schweizer SMI um 0,12 Prozent auf 11.695,68 Punkte und der britische FTSE 100 gewann 0,23 Prozent auf 8.320,70 Punkte. Die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank um unerwartet deutliche 0,50 Prozentpunkten blieb damit ohne stärkere Auswirkungen.

Ein Zinsschritt im Euroraum gilt als ausgemachte Sache. Allgemein werde mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet, betonte Gilles Moëc, leitender Volkswirt bei Axa. «Wirklich spannend ist aber die Frage, inwieweit die Zentralbank bereit ist, von rein datenabhängigen Entscheidungen abzurücken und sich ein Stück weit auf regelmässige Senkungen der Leitzinsen auf ein neutrales Niveau - und möglicherweise darunter - festzulegen.»

Schwächster Sektor waren die Einzelhandelswerte. Nach dem Kursrutsch am Vortag fiel das Schwergewicht Inditex um weitere 2,3 Prozent. Die enttäuschenden Zahlen des Modekonzerns zogen skeptische Analystenkommentare nach sich. So stufte RBC den Wert auf «Underperform» ab.

Gewinne verzeichneten dagegen die Nahrungs- und Getränkehersteller. Hier ragten AB Inbev mit 1,6 Prozent Aufschlag hervor. Die UBS hatte das Kursziel zwar von 72 auf 70 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf «Buy» belassen. Investoren dürften den Fokus wieder stärker auf die attraktive Rendite auf den freien Cashflow legen, schrieb Analyst Sanjeet Aujla in einer Studie.

Unter den Schweizer Standardwerten zogen Lonza um 6,9 Prozent an. Der Pharmazulieferer will sich auf sein Kerngeschäft, die Auftragsfertigung, konzentrieren und das Geschäft mit Nahrungskapseln und Ergänzungsstoffen aufgeben. Zudem bestätigte Lonza anlässlich des Kapitalmarkttags den Ausblick für das Gesamtjahr. Die Analysten von RBC werten die Neuigkeiten als positiv.

Unter Druck standen dagegen Kühne+Nagel , die um 3,7 Prozent fielen. Die Bank of America hatte für die Aktien des Logistikkonzerns die Einstufung auf «Underperform» von «Neutral» reduziert./mf/jha/

(AWP)