Die Entwicklung der neuen Flugzeugtypen dürfte den Dax-Konzern nach früheren Aussagen jeweils einen zweistelligen Milliarden-Euro-Betrag kosten. Laut Faury steht Airbus zwar finanziell gut genug da, um beide Vorhaben aus eigener Kraft zu stemmen. So sass der Konzern zuletzt auf einem Auftragsbestand über rund 8000 Passagier- und Frachtjets. Dennoch denkt Faury darüber nach, wie die Regierungen die Entwicklung unterstützen könnten - um die Dekarbonisierung des Luftverkehrs zu ermöglichen.

Der Manager sprach sich in der «Financial Times» für das frühere Modell von Anschubfinanzierungen aus, mit denen europäische Staaten die Entwicklung neuer Flugzeugtypen gefördert hatten. Diese Gelder musste der Konzern beim Erreichen bestimmter Bestellmengen zurückzahlen. Allerdings hatten staatliche Hilfen für Airbus und seinen US-Konkurrenten Boeing einen heftigen Streit zwischen der Europäischen Union und den USA ausgelöst, der fast zwei Jahrzehnte dauerte. Erst im Jahr 2021 legten beide Seiten den Konflikt bei.

Derzeit arbeiten Airbus und Boeing an Technologien wie neuartigen Tragflächen, die die CO2-Emissionen künftiger Flugzeugtypen deutlich senken sollen. Dabei profitieren sie bereits von staatlicher Unterstützung.

Airbus will die Entwicklung seiner beiden neuen Flugzeugtypen voraussichtlich noch vor 2030 offiziell anschieben. Während das Wasserstoff-Flugzeug emissionsfrei fliegen soll, hat Faury für den neuen Mittelstreckenjet eine Treibstoffersparnis von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zur A320neo im Auge. Betankt werden soll dieser neue Jet mit nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF), die etwa aus Pflanzenresten oder synthetisch hergestellt werden./stw/tav/mis

(AWP)