«Die restlichen Einsparungen werden durch Frühpensionierungen, natürliche Fluktuation und nicht wieder besetzte offene Stellen sowie durch Massnahmen ohne Auswirkungen auf das Personal erzielt», teilte RTS am Donnerstag mit. RTS hatte Mitte September angekündigt, dass das Unternehmen aufgrund von Preissteigerungen und weiter sinkenden Werbeeinnahmen 10 Millionen Franken einsparen müsse.
Laut RTS macht das Personal mehr als die Hälfte des Budgets aus. Ein Stellenabbau sei daher unvermeidlich. Nach Angaben des Direktionsrats wurden jedoch mehrere Vorschläge aus der Personalkonsultation aufgenommen. Deshalb falle der Abbau etwas geringer aus als ursprünglich vorgesehen.
Mitarbeitende protestieren
Die Mediengewerkschaft SSM teilt diese Ansicht nicht. «Einige marginale Vorschläge wurden akzeptiert, aber das Wesentliche wurde abgelehnt», sagte Gewerkschaftssekretär Jean Burgenmeister vor den über 100 Mitarbeitenden, die sich am Donnerstagmittag beim RTS-Turm in Genf versammelt hatten. Sie demonstrierten gegen die Entlassungen und die «Zwangspensionierungen».
«Die RTS muss andere Lösungen für diese Einsparungen finden», erklärte der Gewerkschaftssekretär. Weiter prangerte er an, dass die Kürzungen immer auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgenommen würden, ohne dass die Führungskräfte betroffen seien.
Ein Aufruf zur Solidarität der Führungskräfte sei im Übrigen von diesen abgelehnt worden, fügte er hinzu. Die Gewerkschaft fordert RTS auf, Eigenmittel anzuzapfen, um die Arbeitsplätze unangetastet zu lassen, bis eine inhaltliche Reflexion stattgefunden habe.
Sendung gestrichen
Der Sparplan wird sich auch auf das Programm auswirken. Die Fernsehsendungen Helvetica, Sport Dernière, Vivants, Nouvo und das Journal Radio um 22.30 Uhr werden eingestellt.
Das Sommerprogramm im Fernsehen wird ausgedünnt. Die Aufnahmen klassischer Musik, die Beiträge an Partner sowie die Präsenz von RTS bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen werden ebenfalls betroffen sein.
(AWP)