Vor den letzten eidgenössischen Wahlen versetzte die Kernkraftwerk-Katastrophe in Japan die ganze Welt in Angst und Schrecken.

Schonung der Ressourcen, sorgsamer Umgang mit Energie, besserer Schutz der Umwelt hiessen die Parolen. Die Politik war gefordert.

Die Wähler verhalfen ökologischen Parteien, den Grünen und den halbgrünen Grünliberalen, zu einem denkwürdigen Erfolg. Von ihnen erwartet man ja nur schon vom Namen her einen segensreichen Einfluss. Stichwort: Energie-Wende.

Seither ist das Desaster schon fast vergessen - es wurde von einer anderen Angst abgelöst. Die kaum noch steuerbare und kontrollierbare Zuwanderung von Flüchtlingen aus Ost-Afrika und dem Nahen Osten nach Europa löst inzwischen eine neue Dimension des Schreckens aus: Völlige Überforderung der zivilen Infrastrukturen, Gefährdung von Ruhe und Ordnung, totales Chaos in allen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft, Zerstörung der nationalen Identität, Vernichtung der traditionellen Werte, Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Verarmung. Die Politik ist gefordert.

Die Wähler verhalfen gestern jener Partei, die einmal mehr Sorgen und Ängste der Bevölkerung konsequent und geschickt instrumentalisierte, zu einem Erfolg, der in diesem Ausmass nicht einmal von ihr selber erwartet worden war.

Es sind also nicht vordergründig nationale Probleme, die das Wahlverhalten der Bürgerinnen und Bürger auch diesmal beeinflussten, sondern schreckliche Geschehnisse irgendwo auf der Welt. Wir erleben sie über sämtliche Informationskanäle live, in dramatischen Bildern, den ganzen Tag.

Hoffentlich erwächst daraus ein Bewusstsein, dass unser Land sich nicht abschotten und den Rollladen hinunterziehen kann. Es muss aus eigenem Interesse die Verantwortung an der Lösung weltweiter Problem mittragen.