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Als Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verdient Thomas Jordan jährlich gut eine Million Franken, Sozialbeiträge mit eingerechnet. Dennoch wird ihn kaum jemand um sein Amt beneiden. Denn dieses sieht vor, dass er gegen aussen den Kopf für unpopuläre geldpolitische Entscheide hinhalten muss.
Was Jordan und seine Direktoriumskollegen auch immer beschliessen, sie scheinen es Politik und Wirtschaft einfach nicht recht machen zu können. Zuerst hagelte es Kritik für die milliardenschweren Deviseninterventionen, dann für die Einführung des Euro-Mindestkurses und letztendlich für die Nacht-und-Nebel-Aktion rund um dessen Wiederaufhebung. Auch die von interventionsreichen Jahren gezeichnete Bilanz sorgt immer wieder für Gesprächsstoff, genauso wie die Negativzinsen. Mit anderen Worten: Jordan erhält kein Salär, er erhält Schmerzensgeld.
Trotz aller Kritik muss man der SNB ein Kränzchen winden. Sie hat gleich mehrere Angriffe mächtiger Hedgefonds vereitelt und diese in die Schranken verwiesen. Gleichzeitig hat sie gelernt, die ungleich grössere Europäische Zentralbank (EZB) und deren "Politik des billigen Geldes" zu parieren.
Selbst erfahrene Währungsstrategen wie jene von Merrill Lynch zeigen sich überrascht, dass der Franken im von Unsicherheiten geprägten Marktumfeld noch einmal schwächer geworden ist.
Diese Entwicklung lasse sich weder mit den jüngsten Nachrichten, noch mit dem allgemeinen Kapitalfluss erklären, so die Experten. Sie führen die jüngste Frankenschwäche viel eher auf beschleunigte Verkäufe aus der Hedgefonds-Industrie zurück. Bankeigene Statistiken lassen auf Positionsglattstellungen, nicht aber auf gezielte Spekulationen gegen unsere Heimwährung schliessen.
Im April riet Merrill Lynch den Devisenkunden zu einer Wette gegen den Euro und auf den Franken. Auch beim Rivalen Morgan Stanley geht man schon eine ganze Weile von einem festeren Franken aus. Allerdings warten die beiden einflussreichen amerikanischen Investmentbanken bis heute vergeblich auf eine Wiederentdeckung des Frankens als "sicheren Hafen".
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Bis vor wenigen Tagen war die milliardenschwere Übernahme der Banca della Svizzera Italiana (BSI) durch EFG International vor allem eines: ein ziemlich teures Unterfangen.
Mittlerweile wissen wir: Dieses Unterfangen wird nicht nur teuer, sondern auch ziemlich abenteuerlich. Erst am Dienstag verfügte die Finma den Einzug unrechtmässig erzielter Gewinne im Umfang von 95 Millionen Franken in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre rund um den malaysischen Staatsfonds gegen die BSI. Darüber hinaus verhängte die Aufsichtsbehörde in Singapur ein Bussgeld. Beides zusammen entspricht rund 80 Prozent des letztjährigen Gewinns.
Gleichzeitig wurde der BSI in der Finanzhochburg Asiens die Lizenz entzogen. Schätzungen zufolge werden rund 9 Milliarden Franken oder 10 Prozent der verwalteten Vermögen von Singapur aus betreut.
Aus Sicht von EFG International ist diese Angelegenheit unerfreulich und ärgerlich zugleich. Schliesslich wollten einige Analysten schon zuvor nicht so richtig an eine reibungslose Integration der mit der BSI übernommenen Geschäftsaktivitäten glauben. Nun ist eine solche noch viel schwieriger zu bewerkstelligen, nachträgliche Kaufpreisminderung hin oder her.
Man fragt sich zu Recht: Hat die Käuferin bei der BSI überhaupt eine Due-Dilligence-Prüfung durchgeführt?
Dass die Aktien von EFG International seit gestern gefragt sind, lässt sich denn auch nur mit dem prominenten Neuzugang im Aktionariat erklären. Wie einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX zu entnehmen ist, halten Braun, von Wyss & Müller seit dem 19. Mai 3,02 Prozent der Stimmen. Hätten die bekannten Substanzinvestoren damals schon vom Gewinneinzug und dem Bussbescheid gegen die BSI gewusst, sie wären ihre gewagte Wette vermutlich nicht eingegangen.
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Schon seit Tagen zeugen grössere ausserbörsliche Blocktransaktionen von Bewegung im Aktionariat des Berner Telekommunikationskonzerns Ascom. Was die Verkäufer anbetrifft, so sind diese der Öffentlichkeit inzwischen bekannt. Wie Offenlegungsmeldungen an die Schweizer Börse SIX verraten, haben sich die Fondsgesellschaften von UBS und Credit Suisse in den letzten Wochen von Aktien getrennt.
Was den geheimnisvollen Käufer anbetrifft, so lässt sich hingegen bloss spekulieren. Darf man alten Börsenfüchsen Glauben schenken, dann könnte Veraison zugekauft haben. Schon seit März kontrolliert die Beteiligungsgesellschaft bei Ascom 5,02 Prozent der Stimmen.
An der ordentlichen Generalversammlung von Mitte April wurde mit dem ehemaligen Sonova-Chef Valentin Chapero ein äusserst fähiger Veraison-Vertreter in den Verwaltungsrat des Telekommunikationskonzerns gewählt. Dass der Grossaktionär seinen Einfluss weiter ausbauen will, gilt als sehr wahrscheinlich.
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