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Die Frage ist nicht ob, sondern viel eher wann sich die Vertreter der amerikanischen Notenbank endlich zur ersten Leitzinserhöhung seit Ausbruch der Finanzkrise durchringen. Darf man Ökonomen Glauben schenken, dann wird sie das nächsten Monat tun. Seit gestern kursieren nun sogar ominöse Spekulationen, wonach die Zinsen schon diese Woche ausserplanmässig angehoben werden könnten.
Eine alte Faustregel besagt, dass für gewöhnlich erst der dritte Zinsschritt zu schmerzhaften Verwerfungen an den Aktienmärkten führt. Gewöhnlich war jedoch "gestern", sind mittlerweile doch 112 lange Monate seit der letzten Anhebung vergangen. Und noch nie zuvor waren die Leitzinsen so tief wie heute. Anders gesagt: Die Geschichte wiederholt sich oft und gerne - allerdings nicht immer nach demselben Drehbuch.
Dennoch wagen die Aktienstrategen von Morgan Stanley einen Blick in die Vergangenheit. Ihre Schlüsselbotschaft: Egal ob die amerikanische Notenbank ihre Leitzinsen in den nächsten Tagen oder erst im März nächsten Jahres erhöht, die Gewinner und Verlierer an den Aktienmärkten sind aus heutiger Sicht die gleichen.
Den Experten zufolge sollten die Aktien aus den Bereichen Rohstoffe, Medien, Investitionsgüter, Detailhandel, Software und Transport als Gewinner aus dem ersten Zinsschritt hervorgehen. Schlecht sehen sie hingegen die Finanzwerte sowie Aktien aus den Bereichen Telekommunikation, Nahrungsmittel und Güter des täglichen Gebrauchs abschneiden.
Bei den Finanzwerten sind sich die Strategen diesmal jedoch nicht ganz so sicher. Denn anders als in früheren Jahren hätten diese Valoren nicht im selben Ausmass von den rückläufigen Zinsen profitiert.
Davon abgeleitet haben die Experten eine 19 Aktien umfassende Auswahl möglicher Gewinner einer ersten Leitzinserhöhung zusammengestellt. Als einziger Vertreter aus unseren Landen schafft es LafargeHolcim in diese Auswahl. Darüber hinaus setzt sie sich aus Akzo Nobel, Norsk Hydro, Rio Tinto, Capgemini, Dassault Systèmes, SAP, Sophos Group, Assa Abloy, IMI, Rexel, Barclays, BNP Paribas, Technip, Total, ITV, Relx, Stroeer und UBM zusammen.
Der Leistungsausweis von Morgan Stanley bei themenspezifischen Wetten kann sich sehen lassen. Ich finde die vorliegende Aktienauswahl aus Anlegersicht daher nicht uninteressant.
Wer sich übrigens auf einen noch stärkeren Greenback hin in Aktien von Unternehmen mit einem hohen Ergebnisbeitrag aus dem Dollar-Raum positioniert hat, der sei gewarnt: Der amerikanischen Grossbank zufolge gibt der handelsgewichtete Dollar in den sechs Monaten nach einem Zinsschritt um durchschnittlich 5 Prozent nach.
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Morgen lädt Swiss Life zum diesjährigen Investorentag nach Zürich. Dort dürfte sich einmal mehr das "Wer ist wer" der Finanzbranche die Klinke in die Hand geben.
Noch lieg keine Traktandenliste vor. Allerdings liess der Versicherungskonzern in der Vergangenheit mehrfach durchblicken, dass der Themenschwerpunkt auf der Solvabilität sowie auf dem zukünftigen Kapitalbedarf liegen wird.
In einem Ausblick auf den diesjährigen Investorentag lässt René Locher von der MainFirst Bank keine Zweifel: Der früher für Sarasin tätige und als Koryphäe auf seinem Gebiet geltende Versicherungsanalyst geht von einer in Zukunft grosszügigeren Dividendenpolitik aus.
Nach mageren Jahren werde Swiss Life mittelfristig um die 40 Prozent des Jahresgewinns an die Aktionäre zurückführen. Rechnet er für das laufende Jahr mit einer Ausschüttung von 8 Franken je Aktie, sieht er diese bis 2017 auf 11 Franken ansteigen. Davon leitet sich aus heutiger Sicht eine Dividendenrendite von knapp 5 Prozent ab.
Der viel beachtete Experte empfiehlt die Aktien von Swiss Life deshalb weiterhin mit "Outperform" und einem Kursziel von 270 Franken zum Kauf. Das machen auch viele seiner Berufskollegen, jedoch mit deutlich zurückhaltenderen Dividendenerwartungen.
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