Bei Schweizer Pensionskassen und Sammelstiftungen beträgt die Allokation in Hypothekenanlagen bloss zwischen ein und drei Prozent. Das ist, gemessen an einer Summe von über 1 Billion Franken versicherten Anlagevermögen in der Schweiz, ein relativ geringer Anteil. Allerdings sollen diese Anlagen in den nächsten Jahren an Attraktivität gewinnen.
Das war das Resultat einer Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen IFZ der Hochschule Luzern Mitte 2022. Weiter fand die Studie heraus, dass grössere Pensionskassen mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 500 Millionen Franken deutlich häufiger in Hypothekenanlagen investieren als die kleineren Vorsorgewerke. Bei der Art der Hypothekaranlagen vergeben die kleinen Pensionskassen ihre Hypotheken in den allermeisten Fällen indirekt etwa über Fonds, nur grössere institutionelle Anleger geben selber Hypotheken heraus.
Die Studie der Hochschule Luzern untersuchte die Entwicklungen bei Investitionen von institutionellen Anlegern in Immobilien und Hypotheken. Sie basierte auf einer breit angelegten Umfrage bei institutionellen Anlegern in der Schweiz im Mai 2022, 160 Teilnehmer haben mitgemacht.
Die Studie kam auch zum Schluss, dass Institutionelle Anleger in Zukunft vor allem den Anteil der anlagen in Infrastruktur und direkten Immobilien sowie Hypotheken erhöhen wollen, während der Anteil an Obligationen gesenkt werden soll. Man kann davon ausgehen, dass die Diversifikation der Portfolios einer der Hauptgründe dafür ist, weshalb Pensionskassen mehr in Hypotheken investieren wollen. Wahrscheinlich spielt bei diesen Investitionsüberlegungen auch eine Mehrrendite von Hypotheken gegenüber Staatsobligationen der Eidgenossenschaft eine gewisse Rolle.
Der letzten Zahlen der Schweizerischen Nationalbank zeigen, dass das Hypothekarvolumen der Banken in der Schweiz im Jahr 2022 um rund 3,5 Prozent gewachsen war. Das war die grösste Steigerung in den letzten fünf Jahren. Hoch war das Wachstum insbesondere bei den Kantonalbanken. Die Zürcher Kantonalbank etwa baute das Hypothekarvolumen um 5,4 Prozent aus. Die Kantonalbanken haben einen Marktanteil von etwa 36 Prozent, Pensionskassen etwa 2 Prozent.
Es gibt auf dem Markt einige Produkte für Pensionskassen und andere Institutionelle Anleger, wie man in Schweizer Hypotheken investieren kann. Eines davon ist “Swisscanto AST Hypotheken Schweiz GT CHF”. Die Anlagegruppe investiert laut Produktebeschrieb in Hypotheken, die durch Liegenschaften in der Schweiz besichert sind. Die Hypotheken werden durch die Anlagestiftung selbst oder durch Dritte wie Banken, Broker oder Versicherungen vergeben.
Die Anzahl der Hypotheken im Produkt betrug im Mai 2023 rund 2500, fast 90 Prozent davon sind Wohnhypotheken. Die Hypothekenrendite auf Verfall betrug 2,65 Prozent.