Die Aktien von VAT notieren 1,2 Prozent im Minus bei 270,40 Franken. Auch weitere im Halbleitermarkt exponierten Titel wie Inficon (-0,7%) und Comet (-0,5%) geben nach. Der Gesamtmarkt (SPI) ist hingegen 0,56 Prozent im Plus.

Die Ankündigung von VAT für eine Abkühlung des Geschäfts in 2023 war von den Analysten erwartet worden. Aufgrund des zyklischen Geschäfts in der Halbleiterindustrie hatte VAT dies zuletzt auch beim Investorentag und der Publikation der Q3-Zahlen so in Aussicht gestellt. Hauptgründe sind die allgemeine Abschwächung im Halbleitergeschäft, die US-Sanktionen im Chip-Bereich gegen China und die anhaltenden Probleme bei den Lieferketten.

Der Analyst der ZKB erwartet sogar einen Umsatzrückgang von 18 Prozent für 2023 und eine deutlich niedrigere EBITDA-Marge von 31,9 Prozent, im Vergleich zu den 35 Prozent in 2022. Die Schwäche soll auch bis 2024 anhalten und erst im zweiten Halbjahr werde VAT wieder zum Wachstum zurückkehren, schätzt er weiter.

Obwohl die Umsatzerwartung nicht verfehlt wurde, sei das Ergebnis klar schwächer als erwartet ausgefallen, schreibt Analyst Sebastian Kuenne von RBC. Vor allem den deutlichen Rückgang beim Auftragseingang hebt er negativ hervor. Dabei stelle sich die Frage, wie weit dies ein Indikator für das laufende Geschäftsjahr sein wird.

Auch JP Morgan stellt das Verfehlen der Schätzungen für den Umsatz- und Auftragseingang in den Fokus. Insbesondere die schwächeren Aufträge würden darauf hindeuten, dass das EBITDA-Ergebnis für das Geschäftsjahr 2023 im hohen einstelligen Prozentbereich sinken könnte. Aufgrund der Unsicherheiten im weiteren makroökonomischen Umfeld sei man daher vorsichtig und würde für eine finale Abschätzung weitere Daten aus dem Sektor abwarten.

Der zuständige UBS-Analyst erwartet, dass die Papiere von VAT aufgrund des herausfordernden Halbleiterumfelds auch in Zukunft volatil bleiben werden. Er rechnet daher kurzfristig mit einer Eintrübung der Anlegerstimmung bei diesem Titel.

(AWP)