Tesla -Chef Musk hatte im April mitgeteilt, Twitter für rund 44 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Der Dienst wehrte sich zunächst dagegen, der Verwaltungsrat von Twitter schloss kurz darauf aber eine Übernahmevereinbarung mit dem Tech-Milliardär. Nur wenige Wochen später erklärte er den Deal jedoch für ausgesetzt. Anfang Juli machte er schliesslich einen Rückzieher.
Twitter will vor Gericht im US-Bundesstaat Delaware ein Urteil erreichen, das Musk verpflichtet, die Übernahme zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Aktie zu vollziehen. Für viele Aktionäre wäre das ein attraktiver Deal: Die Aktie schloss am Dienstag bei 39,34 Dollar.
Musk hält bereits eine Beteiligung von gut neun Prozent an Twitter, die er vor seiner Übernahmeankündigung über die Börse zusammenkaufte. Für die Kontrolle über den Kurznachrichtendienst reicht eine einfache Mehrheit der Anteile, da Twitter anders als andere Tech-Unternehmen auf spezielle Aktien mit mehr Stimmrechten für Gründer und Management verzichtete.
Musk wirft Twitter vor, falsche Angaben zur Zahl der Fake-Accounts auf der Plattform zu machen. Der Dienst habe Vertragsbruch begangen, weil er keinen ausreichenden Zugang zur Prüfung der Zahlen bereitgestellt habe, argumentieren seine Anwälte. Twitter kontert, Musks Verweis auf die Fake-Profile sei nur ein Vorwand, um nach einem Abschwung der Aktienmärkte aus dem Übernahmedeal auszusteigen.
Die zuständige Richterin in Delaware setzte eine fünftägige Verhandlung für Mitte Oktober an. Die nun angesetzte Abstimmung könnte Twitter die Möglichkeit geben, dort mit einem Votum der Aktionäre in der Tasche zu erscheinen./so/DP/zb
(AWP)